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Kindstötung in Nauen: Schreiendes Baby in Plastiktüte gesteckt

Grausame Details im Fall des vergangene Woche tot gefundenen Säuglings kommen nun ans Licht. Die Mutter hat ihrem Anwalt berichtet, wie sie das Kind zum Schweigen gebracht hat.

Seine Mandantin habe gestanden, den Jungen, der atmete und schrie, in eine Plastiktüte gepackt und dann in einen Unterschrank gelegt zu haben, sagte der Verteidiger Sven-Oliver Milke am Freitag. Daraufhin starb das Kind. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft wartet weiter auf das Obduktionsergebnis. Milke sagte: "An der Tat ist nicht zu rütteln - das war Totschlag." Die Motive der 21-Jährigen sind noch unklar. Die Frau sitzt in Untersuchungshaft.

Die Babyleiche war am vergangenen Dienstag in einem leerstehenden Haus in der Nauener Altstadt gefunden worden. Dort hatte die Mutter das Bündel versteckt. Die 21-Jährige hatte laut Milke, der sich auf Aussagen seiner Mandantin in einer Vernehmung beruft, das Kind am 14. Dezember vergangenen Jahres allein im Badezimmer der elterlichen Wohnung zur Welt gebracht. Nach Milkes Einschätzung dürften für die Tat Erfahrungen der Mutter nach der Geburt ihres ersten Kindes eine Rolle gespielt haben.

Die 21-Jährige hat bereits ein dreieinhalbjähriges Kind und lebt bei ihren Eltern. Sie brach wegen der ersten Schwangerschaft eine Lehre als Zahnarzthelferin ab. Derzeit ist sie arbeitslos. Ihr kleiner Sohn geht in den Kindergarten. Dort hieß es, die junge Frau sei eine "liebevolle, ruhige und freundliche" Mutter. Die Eltern seiner Mandantin wollen nach Auskunft Milkes ebenso nichts von der erneuten Schwangerschaft gewusst haben wie der Freund. Auch das Jugendamt spricht von einem "intakten Familienumfeld". (ut/dpa)

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