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Brandenburg: Kluge Köpfe braucht das Land

Mit einem Kinospot will Brandenburg jetzt bundesweit junge Leute für seine Unis begeistern

Potsdam - Um mehr Studierende nach Brandenburg zu holen, geht das Potsdamer Wissenschaftsministerium neue Wege: Ein erstmalig gedrehter Kinospot soll die Vorteile der brandenburgischen Hochschullandschaft zeigen. So sind in dem Film etwa die Europauniversität Viadrina in Frankfurt (Oder), die Filmhochschule Potsdam oder die Fachhochschule Eberswalde, an der Waldökologie gelehrt wird, zu sehen.

Dabei sind Brandenburgs fünf Fachhochschulen und drei Universitäten momentan gut gefragt, sagt Ministeriumssprecher Holger Drews. Auf 29 000 Studienplätze kämen rund 43 000 Studierende. Diese sogenannte Überlast sei jedoch bundesweit üblich und werde abgefangen durch Studenten, die sich gerade im Ausland aufhalten oder zusätzliche Lehrbeauftragte. „Während wir aber beispielsweise mehr Juristen haben, als wir sollten, sind in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften noch Kapazitäten offen.“

Mit dem Kinospot soll nicht nur um Studenten in anderen Bundesländern geworben werden. Er sei außerdem gedreht worden, weil die Zahl der Studienanfänger in Ostdeutschland in den kommenden Jahren abnehmen werde. „Im Jahr 2013 werden wir nur noch halb so viele Abiturienten haben wie heute“, sagt Drews. Der Werbefilm für die Hochschulen sei deshalb Teil der Marketingkampagne „Lieber studieren – in Brandenburg“, die bereits im vergangenen Jahr anlief. Seitdem seien an 600 Standorten in Berlin und Brandenburg Plakate geklebt worden. Es gehe sowohl darum, die Berliner Abiturienten von der Qualität der Brandenburger Lehre zu überzeugen, als auch die brandenburgischen Schulabgänger für ein Studium im Land zu halten. 7500 Erstsemester nehmen jedes Jahr ihr Studium auf. Um diese Zahl zu halten, müssten Studenten aus anderen Bundesländern kommen.

Morgen strahlt das Ministerium den Streifen im Filmmuseum Potsdam zum ersten Mal aus. Ab Mai werde er dann in Kinos in Niedersachsen und Hamburg gezeigt. Im Moment sei man noch dabei, zu entscheiden, in welchen Kinos der Spot wie oft ausgestrahlt wird, sagt Drews. „Unsere Mittel dafür sind begrenzt.“ Bedauerlich sei, dass Brandenburg keine direkte Grenze zu einem West-Bundesland habe. „Die meisten Studierenden sind nicht besonders mobil und bleiben lieber in der Nähe von Muttis Herd“, sagt Drews. Hamburg und Niedersachsen seien deshalb wegen der guten Bahnverbindungen ausgewählt worden.

Bei der Entwicklung des Kinospots seien die Standortvorteile der Brandenburger Fachhochschulen und Universitäten mit denen aus anderen Ländern verglichen worden. In dem Film werden unter anderem die Internationalität, die gute Betreuung, die Familienfreundlichkeit und die moderne Hochschul-Infrastruktur angepriesen. Aber auch ohne den Spot gebe es jetzt schon Erfolge in puncto Beliebtheit, sagt Drews: Mit 13,7 Prozent habe Brandenburg zu Semesterbeginn die höchste Zuwachsrate an Studienanfängern aller Bundesländer erreicht.

Andreas Wilhelm

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