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Brandenburg: Koalition will den Billig-Airport Flughafen Neuhardenberg „keine Konkurrenz zu Schönefeld“

Potsdam (thm). Brandenburgs Koalitionsfraktionen machen Druck, um die Ansiedlung des irischen Billigfliegers Ryanair auf dem Flugplatz Neuhardenberg zu ermöglichen.

Potsdam (thm). Brandenburgs Koalitionsfraktionen machen Druck, um die Ansiedlung des irischen Billigfliegers Ryanair auf dem Flugplatz Neuhardenberg zu ermöglichen. Die Landesregierung müsse alles tun, um bürokratische Hürden abzubauen, sagte Dierk Homeyer, parlamentarischer Geschäftsführer der CDUFraktion. Homeyer widersprach Aussagen des Berliner Verkehrssenators Peter Strieder, wonach ein Billig-Airport Neuhardenberg mit dem geplanten Großflughafen in Schönefeld kollidiere. „Es ist keine Konkurrenz zu Schönefeld.“

So sieht das auch das Brandenburger Verkehrsministerium. Sprecher Lothar Wiegand: „Eine Würstchenbude gefährdet auch nicht die Gastronomie am Pariser Platz.“ Wie berichtet, lässt der irische Billigflieger Ryanair derzeit sondieren, ob er den früheren DDR-Militär- und Regierungsflugplatz Neuhardenberg für seine Berlin-Flüge nutzen kann. Um Kosten zu sparen, setzt „Europas günstigste Fluggesellschaft“ (Eigenwerbung) zumeist auf solche Umlandflughäfen und meidet teure Zentral-Airports.

Für Neuhardenberg, derzeit lediglich als Sonderlandeplatz für Kleinflugzeuge zugelassen, müsste für die Ryanair-Boeings die Betriebsgenehmigung erweitert werden. So prüft derzeit die Deutsche Flugsicherung (DFS) auf Bitten Brandenburgs, ob um den Flughafen eine sogenannte Kontrollzone eingerichtet werden kann. Dieser Luftraum dürfte dann nur mit Genehmigung des Towers durchflogen werden, erläuterte der Berliner DFS-Sprecher Gerhard Schanz. Außerdem werde untersucht, ob in Neuhardenberg Instrumenten-Flüge, ebenfalls benötigt für die Passagier-Jets, möglich wären. Bislang wird nach Sicht gelandet. Ob die westlich von Neuhardenberg verlaufene Nacht- Tiefflug-Zone der Bundeswehr die Ryanair-Pläne gefährden könnte, ist unklar. Eine Stellungnahme der Bundeswehr steht noch aus. An anderen Airports wird militärischer und ziviler Flugverkehr über Absprachen zwischen Luftwaffe und DFS koordiniert.

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