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Korruptionsverdacht: SPD-Kreistagschef soll Geld umgeleitet haben

Es gibt offenbar einen neuen Korruptionsfall in Brandenburgs Kommunalpolitik: Sven Alisch (SPD) will Landrat in Ostprignitz-Ruppin werden, doch bald könnten er und seine Frau wegen Subventionsbetrugs vor Gericht stehen.

Neuruppin - Fördermittel in Höhe von 32.000 Euro sollen sie in ihr Privatheim umgeleitet haben, gedacht waren sie für Alischs Fünf-Sterne-Appartementhaus für Feriengäste in Rheinsberg. Wann gegen Alisch (43), seit 1998 Vorsitzender des Kreistages, Anklage erhoben wird, ist offen. „Die Ermittlungen sind aber abgeschlossen“, sagte Staatsanwalt Detlef Hommes. „Der Verdacht hat sich erhärtet.“ Alisch ließ am Mittwoch über seinen Anwalt erklären: „Wir halten die Vorwürfe, die wir aus den Ermittlungsakten kennen, für unbegründet und keinen der Vorwürfe für beweisbar.“ Erst wenn die Anklageschrift vorliege, könne man sich äußern. „An seinen politischen Ambitionen ändert dieses Verfahren nichts.“

Die SPD in Ostprignitz-Ruppin ging gestern auf Distanz, sprach von einem offenen Rennen um die Landratskandidatur. Dabei hatte sie Alisch selbst ins Spiel gebracht, kreisweit galt in der Partei die Kandidatur als abgemacht. Im Februar hatten dann 25 LKA-Beamte acht Objekte durchsucht, darunter das Privathaus der Familie Alisch in Rheinsberg und Räume ihrer Tourismus-Firma. Die Landesinvestitionsbank Brandenburg (ILB) hatte danach lediglich bestätigt, dass zwei Fördermittelanträge für das in den Jahren 2004 und 2005 errichtete Appartementhaus bewilligt worden waren. Der SPD-Politiker selbst hatte nach der Razzia von rund einer halben Million Euro für den 1,2 Millionen Euro teuren Bau gesprochen. axf

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