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Krankschreibungen: Höchster Krankenstand seit zehn Jahren in Brandenburg

Bei den Beschäftigten in Brandenburg wurde 2010 laut einer Statistik der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) der höchste Krankenstand seit zehn Jahren registriert. Insbesondere junge Menschen sind überdurchschnittlich oft beim Arzt.

Durchschnittlich 4,4 Prozent der DAK-Versichterten waren demnach im vergangenen Jahr täglich krankgeschrieben, wie aus dem am Dienstag in Potsdam vorgestellten Gesundheitsreport der Kasse hervorgeht. Damit stieg der Krankenstand zum vierten Mal in Folge.

Brandenburg habe 2010 den höchsten Krankenstand aller Bundesländer aufgewiesen, sagte Katrin Krämer vom Berliner IGES-Institut, das die Statistik erstellt hat. Der bundesdeutsche Durchschnitt habe 2010 bei 3,4 Prozent gelegen. Vor allem die Zahl der jungen krankgeschriebenen Brandenburger sei 2010 überdurchschnittlich hoch gewesen: Während sich bundesweit durchschnittlich 2,7 Prozent der Versicherten zwischen 18 und 29 Jahren täglich krank meldeten, waren es in Brandenburg 3,4 Prozent.

Während insgesamt Beschwerden beim Atmungssystem im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent zurückgingen, stieg die Zahl der Verletzungen um zwölf Prozent. Dies sei zum einen darauf´ zurückzuführen, dass das vergangene Jahr kein „Grippejahr“ wie 2009 gewesen sei, sagte Krämer. Gleichzeitig habe es zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen gegeben, was die hohe Zahl der Verletzungen erkläre. Bemerkenswert sei auch der Anstieg der psychischen Erkrankungen, betonte sie. 2010 meldeten sich 17 Prozent mehr DAK-Versicherte wegen Depressionen, Angstzuständen oder anderen psychischen Problemen krank.

Der Brandenburger DAK-Gesundheitsreport 2010 in fünf Daten:

- Die Krankschreibung dauerte durchschnittlich 11,9 Tage an (Bundesdurchschnitt: 11,3 Tage)

- Die meisten Krankmeldungen gab es bei Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung (4,7 Prozent täglich), gefolgt von Beschäftigten im Gesundheitswesen (4,6 Prozent täglich)

- Die wenigsten Krankmeldungen gab es im Bereich Handel (4,2 Prozent täglich) und im Bereich Rechtsberatung und andere Dienstleistungen (3,9 Prozent)

- Die häufigsten Ursachen für eine Krankschreibung waren mit 22,5 Prozent Beschwerden im Muskel-Skelett-System (zum Beispiel Rückenschmerzen), gefolgt von Erkrankungen im Atmungssytem (17,8 Prozent) (dapd)

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