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Kate Mara (l) als Ashley Smith und Schauspieler David Oyelowo als Brian Nichols

© dpa

Thriller „Captive“: Gute Geisel

Mit Drogen gegen Gewalt: Im Thriller „Captive“ wird eine Drogensüchtige als Geisel genommen. Der Film mit Kate Mara beruht auf einem realen Geiseldrama.

Im Leben von Ashley Smith (Kate Mara) ist vieles falsch gelaufen. Ihr Mann wurde von einem Drogendealer erschossen. Sie nimmt selbst seit vielen Jahren Crystal Meth und hat das Sorgerecht für ihre Tochter verloren. Gerade hat sie eine Therapie angefangen, einen Job in einem Fast-Food-Restaurant ergattert, eine neue Wohnung eingerichtet und wünscht sich, dass dort auch bald ihr Kind mit einziehen kann. Aber dann überwältigt sie ein Mann und nimmt sie als Geisel in ihrem Haus gefangen.

Auf dem Weg zur Gerichtsverhandlung hatte Brian Nichols (David Oyelowo) eine Wärterin niedergeschlagen, den Richter und drei weitere Personen erschossen. In Ashleys Wohnung will er sich von der Verfolgungsjagd erholen. Unter Zuhilfenahme von Crystal Meth und eines christlichen Lebensratgebers, aus dem sie Nichols vorliest, gelingt es der Geisel, ihren Kidnapper nach sieben Stunden zum Aufgeben zu bewegen.

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Jerry Jamesons „Captive“ beruht auf einem realen Geiseldrama, das 2005 in den USA für viel Wirbel sorgte. Die Geschichte der Drogenabhängigen und des Gewaltverbrechers, die einander auf den rechten Weg bringen, wurde als spirituelle Inspiration gefeiert und machte den Ratgeber „The Purpose Driven Life“ des Baptistenpredigers Rick Warren zum absoluten Hit. Zum Glück verzichtet der Film auf die religiöse Erweckungsveranstaltung und konzentriert sich auf die Beziehungsdynamik zwischen Geisel und Geiselnehmer. Beide sind an einem Punkt in ihrem Leben angelangt, an dem sie sich zwischen totaler Selbstzerstörung und radikaler Umkehr entscheiden müssen. Dank der hervorragenden Darsteller entwickelt sich dieser Erkenntnisprozess zu einem spannenden Kammerspiel. Erst im Abspann, als eine Oprah-Winfrey-Show gezeigt wird, in der die wirkliche Ashley Smith und Buchautor Rick Warren tränenreich aufeinandertreffen und schmetternde Gospelgesänge ertönen, setzt doch noch eine plumpe, spirituelle Gehirnwäsche ein. Schade drum.

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