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Kultur: 10. Ein großer Nur-Musiker

Seine Frau, die mehr zu seinem Werk gehört als die meisten Frauen von Komponisten, hat trotzdem die Einseitigkeit ihres Mannes beklagt. Für ihn, schilderte sie seine Persönlichkeit in den Zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts, "gab es wirklich nichts anderes als seine Musik.

Seine Frau, die mehr zu seinem Werk gehört als die meisten Frauen von Komponisten, hat trotzdem die Einseitigkeit ihres Mannes beklagt. Für ihn, schilderte sie seine Persönlichkeit in den Zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts, "gab es wirklich nichts anderes als seine Musik. Andere Komponisten hatten Hobbys; Schönberg und Gershwin malten." Aber für ihn "war Musik ebenso sein Hobby als auch sein Beruf." Was er innerhalb dieser Musikszene, zu der er gehörte, bedeutet hat, wurde am besten (und kürzesten) von einem Wiener Komponisten und Dirigenten, H. K. Gruber, umrissen: Er habe, sagte er, "das Problem der Oper dieses Jahrhunderts durch die Tatsache gelöst, dass er eine Musik schrieb, die man nicht mehr im Belcanto singen konnte." Der Schöpfer einer revolutionären Art von Oper mit scharfer sozialer Satire hat in einer europäischen Hauptstadt bei Albert Bing studiert und trat schon als 19-jähriger in seiner Heimatstadt als Dirigent auf. Sein weiteres Studium - übrigens in der gleichen Stadt und wiederum bei einem bekannten Komponisten und Pädagogen - galt eher der expressionistisch-experimentalen Musik, deren Abstraktheit er später ablehnte.

Er war 28, als eines seiner Werke - in Baden-Baden - einen Skandal verursachte, und 30, als er mit einem anderen - diesmal in Berlin - einen Erfolg erntete, der bis heute reicht. Wie sein Librettist griff er dabei auf eine Fabel und ein bereits vorliegendes Stück zurück. Der Erfolg wiederholte sich für den 30-jährigen - diesmal in Leipzig - bei einer zweiten Oper, die manche Theoretiker für eine der wichtigsten des Jahrhunderts halten. Seine Frau sang bei den Erfolgen eine der Hauptrollen.

Vielleicht dass sie auf die Dauer die Einseitigkeit ihres Genies störte - das Paar, das musikalisch so gut zueinander passte, ließ sich in einem Jahr scheiden, als in ihrem Vaterland seine Werke verboten wurden. Vier Jahre später heirateten sie sich allerdings wieder, in New York, wo der unermüdliche Musiker weiterhin erfolgreiche und viel aufgeführte Singspiele schrieb. Als er erst 50-jährig starb, hinterließ er unter anderem ein Violinenkonzert und 2 Sinfonien.Der gesamte Rätseltext zum Download als Datei.

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