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Kultur: 100 Jahre danach: Tolstois Urenkel fordert Aufhebung des Kirchenbanns

100 Jahre nach dem Ausschluss des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi (1828 - 1910) aus der orthodoxen Kirche hat dessen Urenkel um die Aufhebung des Bannspruchs gebeten. Die Exkommunizierung Tolstois am 24.

100 Jahre nach dem Ausschluss des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi (1828 - 1910) aus der orthodoxen Kirche hat dessen Urenkel um die Aufhebung des Bannspruchs gebeten. Die Exkommunizierung Tolstois am 24. Februar 1901 wegen angeblicher Blasphemie in dem Roman "Auferstehung" sei heute, "da die Menschheit ein höheres Niveau der Toleranz erreicht" habe, nicht mehr aufrechtzuerhalten, schrieb Urenkel Wladimir Tolstoi dem russischen Patriarchen Alexi II.: Orthodoxe Gläubige könnten "sich nicht von einem Genius und Propheten trennen, der bis heute den Stolz und Ruhm der Nationalkultur darstellt." Der Autor von "Krieg und Frieden" und "Anna Karenina", der persönlich sehr fromm war, hatte in seinem dritten großen Roman "Auferstehung" (1899) die Unterstützung der russischen Amtskirche für das unmenschliche zaristische Justizsystem angeprangert.

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