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Kultur: 8. Revolutionär der Hoffnung

Er stammte aus Frankfurt am Main und gehörte jener Generation deutscher Wissenschaftler an, die, noch in Deutschland ausgebildet, ihrem Beruf als Psychoanalytiker nur im Ausland nachgehen konnte wie Karen Horney, die Mutter der Filmschauspielerin Brigitte Horney und Gründerin des American Institutes of Psychoanalysis. Einen ähnlichen Werdegang hatte ihr 15 Jahre jüngerer Kollege der mit 22 Jahren in Heidelberg promovierte und die Psychoanalyse dann in München und Berlin nachholte.

Er stammte aus Frankfurt am Main und gehörte jener Generation deutscher Wissenschaftler an, die, noch in Deutschland ausgebildet, ihrem Beruf als Psychoanalytiker nur im Ausland nachgehen konnte wie Karen Horney, die Mutter der Filmschauspielerin Brigitte Horney und Gründerin des American Institutes of Psychoanalysis. Einen ähnlichen Werdegang hatte ihr 15 Jahre jüngerer Kollege der mit 22 Jahren in Heidelberg promovierte und die Psychoanalyse dann in München und Berlin nachholte. Wie die meisten seiner Altersgenossen begann er als Schüler Sigmund Freuds, dessen Lehre er allerdings in manchem später bezweifeln und zu ergänzen begann.

Aufmerksam wurde er so schon früh auf die Tatsache, dass Freud die Rolle des sozialen Faktors in der menschlichen Psychologie unterbewertete, wenn nicht ganz übersah. Wie viele seines Fachs geriet er dabei nicht nur auf die grundsätzliche Ablehnung der braunen Machthaber, sondern auch in einen Konflikt mit den meist älteren bedingungslosen Freud-Anhängern.

Unser junger Gelehrter, jüdischer Abstammung, musste Deutschland 1934 verlassen und setzte sich nach Übersee ab. Vor allem in den USA zählte er bald zu den einflussreichsten "Neofreudianern", wie man sie trotz - oder wegen - ihrer Skepsis nannte. Er lehrte unter anderem an der Columbia-Universität und der Universität von New York. Vier Jahre hindurch besaß er einen Lehrstuhl in Michigan, zu schweigen von einem Lehrauftrag in Mexico.

Berühmt wurde er allerdings in erster Linie durch seine Brüder. Denn für seine Meinung und vor allem für das, was ihn von den Kollegen unterschied, fand er schlagwortartige Titel wie "Die Furcht vor der Freiheit" (Originaltitel: Escape from Freedom) oder auch "Die Revolution der Hoffnung". Eine solche führte er an, denn er glaubte nach eigenem Eingeständnis an eine Menschheit, die sich psychologisch zu einer psychologisch ausbalanzierten "sane society", also einer gesundeten Gesellschaft entwickeln würde. Fünf Tage vor seinem 80. Geburtstag ist er in Muralto gestorben.Der gesamte Rätseltext zum Download als Datei.

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