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Der chinesische Konzeptkünstler Ai Wei Wei bei einem Besuch in einem Flüchtlingscamp an der griechisch-mazedonischen Grenze.

© dpa

Ai Weiwei im Aedes: Eine Botschaft für Palästina

Ai Weiwei widmet sich gemeinsam mit Eid Hthaleen in einer Ausstellung im Aedes wieder der Flüchtlingsthematik.

Ai Weiwei hat es zu größter Meisterschaft entwickelt, komplizierte politische Sachverhalte in eingängige künstlerische Formen zu prägen. Kein Unheil dieser Welt, dem er nicht zum Ausdruck verholfen hätte. Hoch im Kurs steht das Gesamtproblem von Flucht, Vertreibung und Migration. Palästina liefert dafür nun schon seit Jahren den traurigen Namen.

In Palästina hat Ai Weiwei den Künstler Eid Hthaleen aus dem Ort Umm Al Khair kennengelernt, der aus gefundenem Material, aus Metall und Plastik Modelle von Lastwagen und Hubschraubern anfertigt. Doch nicht als Spielzeug sind die höchst wirklichkeitsgetreu zusammengefügten Modelle gedacht, sondern als Stellvertreter der realen Fahr- und Fluggeräte, die allesamt als Mittel der Unterdrückung und Zerstörung eingesetzt werden können. Oder umgekehrt zu besseren, aufbauenden Zwecken.

Entsprechende Erklärtexte finden sich an den Modellen, die auf Tischen aufgebaut sind – inmitten eines genormten Flüchtlingszeltes im unteren Raum des Aedes Architekturforums. Dorthin hat Ai Weiwei seinen palästinensischen Kollegen eingeladen; bei Aedes hatte Ai Weiwei 2001 seine erste Ausstellung in Deutschland. Spielzeugartige Modelle als Kunstwerke, das ist im Übrigen keine neue Idee, es hat schon bei mancher Biennale bestens funktioniert.

„Wir sind alle Flüchtlinge, an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit“, hat Ai Weiwei einmal gesagt, und dieser Satz ist so richtig, dass er einfach immer zutrifft. An jedem Ort, zu jeder Zeit.

Aedes Architekturforum, Christinenstr. 18-19, bis 13. Oktober.

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