zum Hauptinhalt

Kultur: Amelie Fried hat in der Erzählung "Der unsichtbare Vater" das Thema "getrennte Eltern" sensibel umgesetzt

Eines Tages sitzt auf Papas Stuhl ein Fremder. "Ludwig wird jetzt hier wohnen", sagt Mutter zu Paul.

Eines Tages sitzt auf Papas Stuhl ein Fremder. "Ludwig wird jetzt hier wohnen", sagt Mutter zu Paul. Amelie Fried hat in der Erzählung "Der unsichtbare Vater" das Thema "getrennte Eltern" sensibel umgesetzt. Sie schildert Pauls Abwehrkampf. Der Neue darf nicht in Mutters Bett schlafen, er wird mit Schweigen gestraft. "Der kleine große Mann" hat nun einen Rivalen, mit dem er im Traum um die Mutter kämpft. Paul trauert seinem Vater nach, der so wunderbar Saxofon spielen konnte, während seine Mutter nur das Negative erinnert. Er muss auch schmerzhaft erfahren, dass die Erinnerung an den Vater, seine innere, kämpferische Stimme, nachlässt. Doch Kindern ist nicht damit geholfen, dass man sie zur Entscheidung zwischen beiden Eltern zwingt. Durch ein Stadtfest, auf dem auch der Vater auftritt, gelingt es , die Fäden zwischen den Figuren so zu knüpfen, dass sich für Paul ein Ausweg ergibt.Frieds Erzählung ergibt mit Jacky Gleichs frechen Bildern eine unterhaltende Mischung. Die Hoffnungen, die das erste, preisgekrönte Gemeinschaftswerk der beiden ("Hat Opa einen Anzug an?") geweckt hatte, werden erfüllt.Amelie Fried: Der unsichtbare Vater. Mit Bildern von Jacky Gleich. Carl Hanser Verlag, München Wien 1999. 19,80 DM. Ab 8 Jahren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false