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ARCHÄOLOGIE„Preußen in Ägypten – Ägypten in Preußen“: Am Fuß der Pyramiden

Gerade hat das Deutsche Archäologische Institut in Kairo sein 100. Jubiläum gefeiert.

Gerade hat das Deutsche Archäologische Institut in Kairo sein 100. Jubiläum gefeiert. Eine der Galionsfiguren der deutschen Ägyptologie ist noch um einiges älter: Vor über 150 Jahren, 1842, unternahm der damals 32-jährige Richard Lepsius im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. seine große Ägypten-Exkursion, auf der er die Grundlagen der heutigen Forschung legte. Von Kairo über Gisa und Sakkara, schließlich, nach Luxor und Abu Simbel, bis weit hinein in die nubische Wüste führte der Weg. Drei Jahre war man insgesamt unterwegs, unter teils abenteuerlichen Reiseumständen. Das wissenschaftliche Resultat: rund 2500 Zeichnungen, dazu etwa 100 Kisten, die Papierabklatsche – also Abformungen altägyptischer Reliefs – enthalten.

Lepsius Ägypten-Zeichnungen sind kleine Kunstwerke für sich, delikat koloriert, und gleichzeitig als wissenschaftliche Dokumente von höchster Bedeutung. Vieles von dem, was er damals noch sah und dokumentierte, ist inzwischen verwittert, zerstört. Als Konservator antiker Stätten ist er in Ägypten heute noch hoch geschätzt. Seine Büste ziert mit denen anderer Ägyptologen die Fassade des Nationalmuseums von Kairo. Vor einem Jahr gab es dort eine kleine Lepisus-Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin.

Mit der Ausstellung „Preußen in Ägypten – Ägypten in Preußen“ würdigt nun auch die Berlin-Brandenburgische Akademie, in deren Archiv die Expeditionsunterlagen lagern, den großen Ägyptologen Lepsius – mit besonderem Augenmerk auch auf die anderen Expeditionsmitglieder. Forschung ist nun mal Gemeinschaftswerk. Christina Tilmann

Museum für Islamische Kunst, Fr 30.11. bis So 3.2.08, Mo-So 10-18 Uhr, Do bis 22 Uhr, 8 €, erm. 4 €

Christina Tilmann

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