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Kultur: Architektur in New York: Abrahams Kulturinstitut

Es ist ein Elend mit New Yorks neuester Architektur: Seit Jahrzehnten ist hier kaum Innovatives gebaut worden. Die Eröffnung eines schmalen, silbergrauen Mini-Hochhauses auf der 52.

Es ist ein Elend mit New Yorks neuester Architektur: Seit Jahrzehnten ist hier kaum Innovatives gebaut worden. Die Eröffnung eines schmalen, silbergrauen Mini-Hochhauses auf der 52. Straße hat dem nun ein Ende gesetzt. Das "Austrian Cultural Institute" des Architekten Raimund Abraham wird enthusiastisch gefeiert, als das interessanteste Stück Architektur in Manhattan seit 40 Jahren. Die spektakuläre Wirkung des Neubaus ist umso bemerkenswerter angesichts seiner extremen räumlichen Begrenzung. Das 8,50 breite und 25 Meter tiefe Grundstück liegt in der Mitte eines dicht bebauten Häuserblocks, eingeklemmt zwischen zwei massiven Hochhauskomplexen. Abraham baute 24 Stockwerke in die Höhe und gliederte sein Haus in drei vertikale Elemente: die "Wirbelsäule", das an der Hinterseite angebrachte Treppenhaus; den "Kern" der aufsteigenden Stockwerke; die "Maske", eine nach hinten geneigte, mehrfach abgestufte Glas- und Zinkfassade, die skulptural durchbrochen und vom Kubus des Direktoren-Büros punktiert ist. Die dramatische Fassade weckte bereits vielerlei Assoziationen: "Guillotine", "Totempfahl" oder "Metronom". Seit seiner Gründung 1956 hatte das österreichische Kulturinstitut in einem kleinen "Townhouse" residiert. 1992 wählte eine internationale Jury aus 226 Entwürfen österreichischer Architekten Raimund Abrahams Design aus, der seit 1971 an der New Yorker Cooper Union Architektur lehrt und bisher nur wenige Gebäude realisiert hat. Nach allerlei Kämpfen mit New Yorker Baufirmen ist der "Totempfahl" nun für 29 Millionen Dollar Wirklichkeit geworden.

rob

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