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Architekturwettbewerb: Frankfurter Städelmuseum wird erweitert

Frankfurt am Main ringt um mehr Attraktivität - nun soll das Städelmuseum erheblich erweitert werden. Das Haus lädt acht renommierte internationale Architekturbüros zu einem Wettbewerb ein.

Der Erweiterungsbau soll rund 3000 Quadratmeter zusätzliche Sammlungs- und Ausstellungsfläche bieten, so der Vorsitzende der Städel-Administration, Nikolaus Schweickart. Derzeit habe das Städel für seine Sammlungen gut 5000 Quadratmeter zur Verfügung, sagte Direktor Max Hollein. Der Neubau werde 20 bis 30 Millionen Euro kosten. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung habe zugesagt, davon sieben Millionen Euro zu tragen.

Der Stiftungsvorsitzende Michael Endres sagte, Frankfurt stehe in einem "harten Wettbewerb mit anderen Städten um Attraktivität". Dabei spielten das kulturelle Angebot und die urbane Qualität eine große Rolle. Deshalb habe die Stiftung mit der Zusage für die sieben Millionen Euro einen Grundstein legen wollen. Nach Angaben von Schweickart soll der Ausbau des "kulturellen Leuchtturms der Stadt" weitgehend privat finanziert werden. Deshalb werde sich auch das 32-köpfige Kuratorium des Museums engagieren. In ihm sind Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft vertreten. Daneben solle es - wenn entschieden ist, welcher Entwurf verwirklicht wird - eine Sammelaktion in der Stadt geben.

Explodierende Preise auf dem Kunstmarkt

Das Städel will seine Sammlungslücken im 20. und 21. Jahrhundert schließen und seine Sammlung erweitern. Unter anderem führe das Haus Gespräche mit der Deutschen Bank und der DZ-Bank, die über umfangreiche Kunstsammlungen verfügten, sagte Direktor Hollein. Er wies darauf hin, dass die zeitgenössische Abteilung ausgebaut und ergänzt werden solle. Dies gelte besonders für Fotografie und Arbeiten auf Papier. Hollein sagte, er wolle die Zahl der Ausstellungen im Haus weiter steigern. Gleichzeitig bedauerte er die explodierenden Preise auf dem boomenden Kunstmarkt, die es Museen immer schwerer machten, sich zu beteiligen.

Der geplante Ausbau diene nicht nur der Erweiterung, sondern auch der Behebung baulicher Mängel, sagte Hollein. Der Haupteingang sei für Rollstuhlfahrer nicht zu nutzen, an verschiedenen Stellen fehle vorbeugender Brandschutz und auch die Klimatechnik müsse verbessert werden. Die Städel-Sammlung ist seit 1878 in dem Haus am Museumsufer untergebracht. Es ist mehrmals, zuletzt 1990, erweitert worden. Wo genau der Erweiterungsbau entstehe, werde über den Architektenwettbewerb entschieden. Er müsse aber mit dem derzeitigen Gebäudekomplex verbunden sein, sagte Hollein.

Die Entwürfe sollten bis Ende des Jahres eingereicht sein. Im Januar will die Jury über den Gewinner entscheiden. Hollein geht von einem Baubeginn Ende 2008/Anfang 2009 und einer Fertigstellung Ende 2010 aus. (mit dpa)

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