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Ashraf Fayadh

©  privat/Instagramm

Ashraf Fayadh: Proteste gegen Todesurteil

Der Lyriker Ashraf Fayadh ist zum Tode verurteilt worden. Auch mit Chris Dercon, künftiger Intendant der Berliner Volksbühne, hat er zusammengearbeitet.

Eine Woche nachdem der palästinensische Lyriker Ashraf Fayadh wegen seines angeblichen „Abfalls vom muslimischen Glauben“ in Saudi-Arabien zum Tode verurteilt wurde, häufen sich die Proteste. Das deutsche PEN-Zentrum fordert wie der Internationale PEN die sofortige Freilassung des Gefangenen.

Die Schriftstellervereinigung ist „entsetzt“ über das Urteil. Fayadh, der 1980 in Palästina geboren wurde und als Flüchtling nach Saudi-Arabien kam, war 2013 bei der Religionspolizei denunziert worden, weil er Gott und den Propheten beleidigt habe. Das Gericht warf ihm vor, er habe den Koran verspottet und Gott auch in seiner Dichtung verhöhnt. 2014 wurde Fayadh zu vier Jahren Gefängnis und 800 Peitschenhieben verurteilt, jetzt ist im Wiederaufnahmeverfahren das Todesurteil verhängt worden. Dem Verurteilten wurde Apostasie vorgeworfen, die Abwendung von seiner Religion. Wie der britische „Guardian“ berichtet, ist Fayadh „absolut schockiert“ über die Strafe. Er sagte: „Ich habe nichts getan, das den Tod verdient.“

Ashraf Fayadh hatte 2008 den Lyrikband „Instruction Within“ veröffentlicht. Außerdem arbeitete er als Kunstvermittler. Fayadh schloss sich der Künstlergruppe Edge of Arabia an, kuratierte Ausstellungen in Jeddah sowie bei der Biennale von Venedig und arbeitete mit Chris Dercon, dem künftigen Intendanten der Berliner Volksbühne, an einer Präsentation von arabischer Kunst in der Londoner Tate Modern.

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