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Kultur: Auf der Chaussee tun die Füße weh

Da gähnt sie wieder, die Leere zwischen den Jahren. Die vorweihnachtliche Aufregung ist vergessen, der Gänsebraten verdaut.

Da gähnt sie wieder, die Leere zwischen den Jahren. Die vorweihnachtliche Aufregung ist vergessen, der Gänsebraten verdaut. Nun reibt man sich zufrieden den Bauch. Es drängt zur Bilanz. Die Verbrecherversammlung etwa lässt das Jahr mit einem „Blick in die perverse Presse“ Revue passieren. Was ist da alles über uns hereingebrochen: Tsunami, Erdbeben und Flutkatastrophen. Wir wurden Papst und bekamen erstmals eine Bundeskanzlerin. Wie, ach, so inkompetente oder gar böswillige Journalisten diese Ereignisse begleitet haben und dabei unfreiwillig Komik produzierten, darf man sich heute (20 Uhr 30) im Festsaal Kreuzberg anhören (Skalitzer Str. .130).

Wer sich genug auf die Schenkel geklopft hat, kann gleich in den Bastard im Prater weiterziehen (Kastanienallee 7-9, Prenzlauer Berg). Dort kommt es zum Gipfeltreffen der Spokenword-Akrobaten (27.12., 22 Uhr). Allerdings ist die Slamrevue_05 „kein Dichterwettstreit“, sondern „eine als Party getarnte Werkschau der deutschsprachigen Spokenword-Szene“. Oder doch eine als Werkschau getarnte Party? Sei’s drum. Mit dabei sind ein Großmeister wie Bas Böttcher, Etta Streicher, Micha Ebeling, Sebastian 23 oder der jüngst zum Sieger des German International Poetry Slams gekürte Volker Strübing.

Den ultimativen Jahres-Rausschmiss gibt es dann am 31. 12. im RAW-Tempel (Revaler Str.99, Friedrichshain, 21 Uhr). Wie üblich brechen hier die nach eigener Auskunft „schönsten Schriftsteller Berlins“ zur „Chaussee der Enthusiasten“ auf. Wenn sie diesmal als Lesebühnen united dem neuen Jahr entgegenmarschieren, dürften auch die letzten bösen Geister vertrieben werden.

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