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Ausstellung: Porträts ehemaliger Defa-Stars im Foyer der Urania

Angelika Domröse, Dagmar Manzel und Eva-Marie Hagen: Die 29-jährige Fotografin Sandra Bergemann hat ehemalige Defa-Stars fotografiert.

In der Eingangshalle der Urania dekorieren sie die Wände, vor allem aber erzählen ihre Gesichter Geschichten von damals und heute: Porträts und Aktionsfotos von Schauspielern der einstigen DDR-Filmgesellschaft Defa. Da packt Uwe Kockisch seinen silbernen Reisekoffer, die blonde Annekathrin Bürger posiert in einem Museum, Angelika Domröse auf dem Balkon, Dagmar Manzel im Liegestuhl, Eva-Maria Hagen auf dem Gendarmenmarkt und Hilmar Thate auf einer Bank. Er blickt streng und sagt, wie man lesen kann: „Mit dem Wegfall der Mauer verbanden sich für mich andere Erwartungen als das, was dann eintrat. Ich hätte mir eine Föderation gewünscht, eine staatsmännische Lösung und nicht diese Bananen-Coca-Cola-Geschichte, das Abspeisen mit Versprechungen.“

Zwei Dutzend Stars sind in der Schau „Gesichter der Defa“ versammelt. Die 29-jährige Fotografin Sandra Bergemann hat es geschafft, sie mit Geduld, Ausdauer und gehörigem organisatorischem Aufwand vor ihre Kamera zu lotsen.

Die Stralsunderin – nicht etwa verwandt mit der bekannten Berliner Fotografin Sibylle Bergemann – wuchs in einem TV-„Tal der Ahnungslosen“ auf, vermisste nach der Wende auf dem Bildschirm die bekannten Gesichter und begann, die Mimen zu suchen, um sie zu porträtieren. „Dazu brauchte es einen langen Atem“, sagt sie, in acht Jahren entstanden 40 Doppelporträts, die jetzt in einem Bildband versammelt sind, schon im Museum of Modern Art, in Madrid und vielen deutschen Städten zu sehen waren. Die längste Jagd nach einem Termin dauerte vier Jahre, sagt Bergemann. Doch „wer das ist, sag ich aber nicht“. Lo.

„Gesichter der Defa“ in der Urania, Eintritt frei, noch bis Freitag, 19. März

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