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Ausstellung: Wowereit in Tokio

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat am Freitagabend in Tokio im Beisein des japanischen Kronprinzen Naruhito die Ausstellungen "Berlin-Tokio/Tokyo-Berlin" und "Design Deutschland" eröffnet.

Tokio - Es ist der festliche Höhepunkt des Deutschlandjahres 2005/2006 in Japan. Zum ersten Mal sei es «gelungen, unsere vielfältigen kulturellen Beziehungen in einer umfangreichen Ausstellung zu beleuchten», sagte Wowereit. Die Schau über die Beziehungen vom Ausgang des 19. Jahrhunderts bis heute stoße schon jetzt in Japan auf große Resonanz.

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht zog der SPD-Regierungschef eine positive Bilanz seines zweitägigen Aufenthaltes in der Partnerstadt Tokio. Sowohl der Elektronikkonzern Sony als auch das japanische Unternehmen Marubeni, dass zu 80 Prozent an der Berlin Wasser International beteiligt ist, wollten sich stärker in der Hauptstadt engagieren, sagte Wowereit am Freitag der dpa in Tokio. «Mein Eindruck ist, dass Marubeni das Wassergeschäft weltweit ausbauen möchte und dazu auch das Knowhow der Berlin Wasser Holding nutzen will, was wir gerne anbieten.» Da würden sicher «ambitionierte Investitionen vorgenommen werden.

Kunst und Kommerz

Zudem warb der Berliner Regiwerungschef auch bei Gesprächen mit Japans führendem Autobauer Toyota um den Standort Berlin. Hierbei sei es um Kontakanbahnung gegangen, Konkretes gebe es noch nicht, hieß es. Zu seinen Gesprächen mit der international agierenden Werbeagentur Dentsu in Tokio sagte Wowereit, dass Dentsu als zentraler Vermarkter der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin mit Berliner Unternehmen kooperieren wolle.

Wowereit traf sich ferner mit der Geschäftsleitung des Videogeräteherstellers JVC, der sein Werk in Berlin zum 1. März schließen will. 225 Mitarbeiter verlieren so ihren Job. Deshalb habe er darum gebeten, dass bei der Erfüllung des vereinbarten Sozialplans «an die Interessen der Beschäftigten gedacht wird». Wowereit zeigte sich beeindruckt, dass sich die Geschäftsleitung dafür entschuldigt habe, dass sie die Einladung des Betriebsrates zur Betriebsversammlung an ihn verhindert habe.

Inspiration der Metropolen

Die Ausstellung «Berlin-Tokio/Tokyo-Berlin» wurde gemeinsam von den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Mori Art Museum in Tokio konzipiert. «Es ist faszinierend, wie sich unsere beiden geografisch so weit voneinander entfernten Metropolen kulturell immer wieder gegenseitig inspiriert haben», sagte Wowereit. Die Einflüsse aus Japan seien eine große Bereicherung für Berlins kulturelle Vielfalt. Es würde ihn freuen, wenn die beiden Ausstellungen Lust auf Berlin machen würden, sagte der Regierende Bürgermeister an das japanische Publikum.

Er sei überzeugt, «dass diese Präsentation auch in Berlin ein großer Erfolg wird», unterstrich Wowereit. In Tokio ist die Schau bis zum 7. Mai zu sehen, danach vom 8. Juni bis 3. Oktober in der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Gezeigt werden rund 500 Exponate aus Malerei, Skulptur, Architektur, Fotografie, Film, Video und Computerkunst.

Vor der Eröffnung in Tokio nahm Wowereit an einer traditionellen Zeremonie des Bohnenwerfens teil, einem Ritus zur Vertreibung böser Geister. In ganz Japan finden sich alljährlich große Menschenmengen zum Setsubun (Wechsel der Jahreszeit) bei Tempeln ein, um zum Frühlingsbeginn mit den Bohnen unheilvolle Einflüsse zu verjagen. (tso/dpa)

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