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Ausstellung zum Krieg: Feinde, Freunde, Araber, Israelis

In der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst erzählen Künstler vom Krieg - die Mehrzahl widmet sich dem israelisch-arabischen Konflikt.

Kann Kunst etwas bewirken? Eine alte Frage. Die Ausstellungsmacher von „Theater of Peace/Friedensschauplätze“ in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) gehen davon aus. Sie zeigen Arbeiten von Künstlern, die auf die Straße gehen, Bombeneinschläge kartografieren, Blogs betreiben. Die Mehrzahl widmet sich dem israelisch-arabischen Konflikt. Dieses Ungleichgewicht ist ungewollt, aber repräsentativ. Man sei bei den Recherchen dort am häufigsten fündig geworden, sagt Dietrich Heißenbüttel, einer der Kuratoren.

Und so vermittelt die Ausstellung vor allem die traurige Erkenntnis, dass Krisengebiet nicht gleich Krisengebiet ist. Da gedeiht die Kunst besser, dort weniger. „Artists Without Wall“ dokumentieren in einem Video, wie sie 2004 auf dem Betonwall, der den palästinensische Vorort Abu Dis von Jerusalem trennt, die jeweils gegenüberliegende Seite projiziert haben. Die Menschen haben es sich wie beim Public-Viewing auf Plastikstühlen bequem gemacht, als sie sich gegenseitig erkennen, winken sie einander. Es ist eines jener Werke, denen man ihre Wirkkraft ansieht.

Der libanesische Künstler Mazen Kerbaj stellte seit dem Beginn der Bombardierung Beiruts 2006 täglich SchwarzWeiß-Zeichnungen ins Netz. Darunter hängen Kommentare von Besuchern des Blogs. „Ich bin ein argentinischer Jude“, schreibt einer, „ich hasse die blutige Politik Israels. Ich brauche deine Worte und deine Zeichnungen.“

Bis 13. Juni, Oranienstraße 25, Mo –Mi 12–19 Uhr, Do–Sa 12–20 Uhr.

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