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Expressionismus und Jugendstil: Die "Freiheit der Linie"

Die Verbindungen zwischen Jugendstil und Expressionismus macht das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zum Thema. "Freiheit der Linie" so der Titel der Ausstellung zeigt Arbeiten von Franz Marc, August Macke und Wassily Kandinsky.

Rund 200 Werken sind in der Ausstellung zu sehen, darunter selten gezeigte Werken ist der Begründer des Münchner Jugendstils, der Bildhauer und Kunstgewerbler Hermann Obrist (1862-1927), vertreten. Obrist war mit Kandinsky befreundet, und Kirchner hatte 1902/03 bei ihm Unterricht. In Bildern der Expressionisten hinterlässt der Jugendstil mit schwungvollen Linien seine Spuren. Die Schau ist vom 25. November bis zum 17. Februar 2008 im Landesmuseum Münster zu sehen.

"Die Ausstellung lässt die Kunst um 1900 lebendig werden", sagte Hermann Arnhold, der Direktor des Museums. Eigene Räume sind Kandinsky, Marc, Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee gewidmet; von ihnen sind meist frühe Werke und Bezüge zum Jugendstil zu sehen. In einer Serie mit Holzschnitten ergänzte Kirchner die Szenen mit dazugestellten Ornamenten. Dagegen bringt ein "Stehender Mädchenakt mit verschränkten Armen" von 1905 beide Elemente zusammen: Schon die schmale Figur des Mädchens trägt ornamenthafte Züge.

50 Leihgeber bestücken die Schau

Zwei Jahre hat das Museum die Ausstellung vorbereitet. Rund 50 Leihgeber haben die Schau bestückt. Das LWL-Museum mit seiner eigenen umfangreichen Sammlung deutscher Expressionisten hat ein Fünftel der Exponate beigesteuert. Von Macke etwa ist unter anderem ein kleiner Scherenschnitt "Frau mit Band" zu sehen. Der Belgier Henry van de Velde hat auch Gebrauchsgegenstände entworfen - er ist mit Stuhl, Visitenkartenschale und Büchern vertreten.

Der Jugendstilkünstler Obrist hat von ihm entworfene Wandteppiche sticken lassen. Ein Behang aus der Zeit um 1895 wurde eigens für die Ausstellung in 600 Arbeitsstunden von Stickern nachgearbeitet. Das in verschlungenen Linien dargestellte Alpenveilchen wurde seinerzeit "Peitschenhieb" genannt. Das Original ist zwar noch vorhanden, aber zu brüchig, um aufgehängt zu werden. Von Obrist sind auch Zeichnungen, Gipsmodelle sowie ein von ihm entworfener Serviertisch in der Schau ausgestellt. (mit dpa)

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