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Tillmans

© dpa

Fotografie: Wolfgang Tillmans zeigt alles

Wolfgang Tillmans zeigt ab Freitag im Berliner "Hamburger Bahnhof" nicht nur seine Fotografien, mit denen er ab den 90ern für Furore sorgte. Das Museum zeigt den Fotokünstler von einer ganz neuen Seite.

Seine originellen Poträts brachten dem deutschen Fotografen 2000 den begehrten "Turner-Preis" ein. Danach wendete sich Tillmans neuen Techniken zu, mit denen er seine Foto-Kunst weiterentwickelte. Er entdeckte das technische Entstehen der Fotografie und das Material dieses Genres. "Diese oft ganz abstrakten Arbeiten stehen im Zentrum der Ausstellung, die mit über 200 Arbeiten aus den Jahren von 1986 bis 2008 zu den bislang größten Tillmans-Ausstellungen in Deutschland zählt", kündigt das Berliner Museum an.

Tillmans Kennern dürfte bei der Auswahl das Herz vor Freude schneller schlagen.  Die Ausstellung "Lighter" zeigt "Klassiker" wie den "Turner-Prize"-Raum und "Truth Study Center", eine politisch ausgerichtete Tischinstallation. Der Titel "Lighter" bedeutet aus dem Englischen übersetzt Anzünder. Es geht um die "Magie des belichteten Papiers", heißt es über die Ausstellung. Die Fotografie fungiere nicht mehr als Abbildungsmedium, sondern als materielles Objekt. Arbeiten, die unter dem Namen "paper drops" zusammen gefasst sind, "übersetzen die reale Wirkung der Papiere in fast grafisch anmutenden Kompositionen". Dadurch wirken sie geradezu "greifbar“.

"Wir zeigen einen ungewöhnlichen Tillmans"

Der 1968 in Remscheid geborene Tillmans ist als Party- und Jugendfotograf berühmt geworden. "Aber wir zeigen einen ungewöhnlichen Tillmans, dessen Arbeiten oft im Fotolabor - ohne Kamera - entstanden sind", kündigte Kurator Joachim Jäger an. Neben aktuellen Arbeiten, die noch nie in Deutschland zu sehen waren, werden auch ältere Werke gezeigt.

"Der gesamte Hamburger Bahnhof fragt nach der Rolle der Künstlerfotografie", sagte Museumsleiter Eugen Blume. Neben Tillmans Arbeiten werden bis zum 10. August mit dem Titel "Sichtbarmachen" ausgewählte fotografische Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection präsentiert. (kj/dpa)

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