zum Hauptinhalt
hein

© ddp

Auszeichnung: Christoph Hein erhält Aachener Literaturpreis

Er ist einer der bekanntesten politischen Schriftsteller Deutschlands. Christoph Heins Werk ist vielseitig, sein Schaffen zeitbezogen und sein Schreiben von gesellschaftlichem Engagement geprägt. Deswegen wird er jetzt mit dem Aachener Walter-Hasenclever-Literaturpreis geehrt.

Mit einem Preisgeld von 20.000 Euro zählt die Auszeichnung zu den höchstdotierten deutschen Literaturpreisen. Sie wird am 26. Oktober im Ludwig-Forum für Internationale Kunst an den 63-Jährigen überreicht.

Heins Werk umfasse mehr als 25 Bücher. "Mit seinen Romanen übt Hein eine ungeheure Sogkraft auf den Leser aus", sagte der Vorsitzende der Hasenclever-Gesellschaft, Jürgen Egyptien. Hein habe die Fähigkeit, sich in Figuren "reinzudenken". Er sei "politisch wach" und reflektiere die Gesellschaft.

Der in Berlin lebende Schriftsteller gilt als "poetischer Chronist" der DDR und früher Seismograph ihres Untergangs. "Ich nehme für mich in Anspruch, seit 1974 elfmal das Ende der DDR beschrieben zu haben", hatte er einmal gesagt. Sein erster Roman "Horns Ende" (1985) über den Stalinismus der frühen DDR oder "Der Tangospieler" (1989) über den Stasi-Alptraum der späten DDR wurden in Ostdeutschland unter der Hand weitergereicht.

Hein zählte in der DDR zu den Außenseitern

Im DDR-Schriftstellerverband zählte Hein bis zum Herbst 1989 zu den Außenseitern. In der Nachwendezeit wurde der unermüdliche Schreiber mit einer Fülle von Preisen bedacht. Von 1998 bis 2000 war Christoph Hein erster Präsident der vereinigten deutschen Schriftstellervereinigung, PEN-Club.

Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis ist nach dem gleichnamigen, 1890 in Aachen geborenen Schriftsteller benannt und wird alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet werden Autoren, die sich in Form und Inhalt um die deutsche Literatur verdient machen. Im vergangenen Jahr war die in Berlin lebende Schriftstellerin Herta Müller ausgezeichnet worden. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Peter Rühmkorf, George Tabori, Oskar Pastior und Elfriede Jelinek. (nal/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false