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Auszeichnung: Deutscher Buchpreis für Katharina Hacker

Der Deutsche Buchpreis 2006 geht an die Schriftstellerin Katharina Hacker. Die Autorin wird für ihren Roman "Die Habenichtse" geehrt.

Frankfurt/Main - Der Deutsche Buchpreis für den besten aktuellen Roman in deutscher Sprache geht in diesem Jahr an die 39-jährige Schriftstellerin Katharina Hacker. Sie erhielt die vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ins Leben gerufene und mit 25 000 Euro verbundene Auszeichnung am Montagabend im Frankfurter Römer. Hacker wurde für ihren Roman "Die Habenichtse" geehrt.

Der Roman handelt von der Orientierungslosigkeit der Generation der Mittdreißiger. Erzählt wird die Geschichte eines jungen, in London lebenden Paares, das scheinbar alles hat, aber an innerer Leere leidet und dessen Welt immer mehr aus den Fugen gerät.

In einer "flirrenden, atmosphärisch dichten Sprache" führe Hacker ihre Helden durch "Geschichtsräume und in Problemfelder der unmittelbarsten Gegenwart", begründeten die sieben Juroren ihre Entscheidung. Die Fragen der Autorin seien "unsere Fragen: Wie willst du leben? Was sind deine Werte? Wie sollst und wie kannst du handeln?" Die Qualität des Romans bestehe darin, diese Fragen "in Geschichten aufzulösen, die sich mit den plakativen Antworten von Politik und Medien nicht zufriedengeben".

Hacker wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren, wo sie auch aufwuchs. Sie studierte Philosophie, Geschichte sowie Judaistik in Freiburg und Jerusalem. Mehrere Jahre arbeitete Hacker in Israel. Seit 1996 lebt sie als Autorin in Berlin.

Monatelanges Auswahlverfahren

Nominiert für den Deutschen Buchpreis waren auch Romane von Thomas Hettche, Ingo Schulze, Sasa Stanisic, Ilija Trojanow und Martin Walser. Sie alle erhalten je ein Preisgeld von 2500 Euro.

Vorausgegangen war der Entscheidung ein monatelanges Auswahlverfahren. Die siebenköpfige Jury las 120 Romane, die von Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgeschlagen worden waren.

2005 hatte der Börsenverein den Deutschen Buchpreis erstmals vergeben, Gewinner war der Österreicher Arno Geiger für seinen Roman "Es geht uns gut". Der Deutsche Buchpreis orientiert sich an renommierten internationalen Buchpreisen wie dem englischen Man Booker Prize oder dem französischen Prix Goncourt. (tso/ddp)

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