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Anna Netrebko

© ddp

Auszeichnung: "Goldene Feder" für Frauen-Quintett

Die Verleihung des Medienpreises wurde zur Nacht der Frauen. Opern-Diva Anna Netrebko strahlte neben Autorin Charlotte Link, die mehr als neun Millionen Bücher verkauft hat.

Für Opernstar Anna Netrebko ist der Auftritt im Scheinwerferlicht Routine, für Bestsellerautorin Charlotte Link ungewohnt: Während sich die gefeierte Sopranistin am Donnerstagabend in glamouröser Robe bei der Verleihung der "Goldenen Feder" in Hamburg perfekt in Szene setzte, erlebte die Schriftstellerin eine Premiere. Mehr als neun Millionen Bücher hat die 43-jährige Autorin verkauft, aber noch nie einen Preis dafür bekommen. "Dieses Missverhältnis wird jetzt zurecht gerückt", sagte Moderator Johannes B. Kerner und machte zugleich den Herren die Ansage des Abends klar: "Hier wird getan, was Frauen sagen."

Die Verleihung seines Medienpreises hatte der Hamburger Bauer- Verlag in diesem Jahr zur Nacht der Frauen gemacht. Fünf Mal wurde vor den 400 geladenen Gästen aus Medien, Show, Politik und Wirtschaft die Auszeichnung an Persönlichkeiten überreicht, die erfolgreich in und mit den Medien gearbeitet haben. Und fünf Mal waren es Frauen, die eine Jury aus Chefredakteuren des Verlags auserkoren hatte. Neben Netrebko und Link gehörten auch Hannelore "Loki" Schmidt, Ehefrau von Alt-Kanzler Helmut Schmidt und engagierte Naturschützerin, Schauspielerin Monica Bleibtreu und die Leiterin der indischen Kinderrechtsorganisation MV Foundation, Shanta Sinha, dazu.

Alt-Kanzler Schmidt vertrat seine kranke Frau

Doch nicht alle Auserwählten konnten über den blauen Teppich zur Gala schreiten. Bleibtreu und Schmidt mussten wegen Krankheit absagen. Ein Dankeschön im Namen seiner Frau überbrachte Alt-Kanzler Schmidt. Sichtlich bewegt erhob er sich vom Platz, nachdem der Schriftsteller Siegfried Lenz das große Engagement seiner Frau für den Naturschutz gewürdigt hatte. Die Schauspielerin Mareike Carrière nannte ihre Kollegin Bleibtreu ein Vorbild und lobte ihre "Herzlichkeit, Geradlinigkeit, Hingabe an die Arbeit mit allen Ecken und Kanten". Dafür konnte der Rockmusiker Peter Maffay die Preisträgerin Sinha persönlich für ihren "erfolgreichen Feldzug gegen Kinderarbeit" danken.

TV-Regisseur Dieter Wedel hob Charlotte Links Versuch der "Quadratur des Kreises" hervor. Die Autorin bemühe sich, "Anspruch mit breiter Akzeptanz" zu verbinden. Er kritisierte die "unselige Trennung" zwischen unterhaltender und ernsthafter Kultur.

Für den Höhepunkt aber sorgte die Opern-Diva Netrebko - "eine vom Publikum gekrönte Königin", wie Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer meinte. Bei seiner Laudatio auf die gebürtige Russin, inzwischen auch österreichische Staatsbürgerin, geriet der Politiker ins Schwärmen: "Sie versprüht eine fast unopernhafte Lebenslust." "Vielen Dank für diese Ehre", sagte die 35-Jährige auf Deutsch.

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