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Kultur: Autor Genazino kritisiert Veronica Ferres

Der Schriftsteller Wilhelm Genazino widerspricht den Ansichten von Veronica Ferres über sein Theaterstück „Courasche oder Gott lass nach“. Die Schauspielerin hatte ihre Hauptrolle in Jürgen Flimms Uraufführungs-Inszenierung für die RuhrTriennale mit der Begründung abgesagt, die Rolle einer alternden, ordinären Hure schade ihrem Ruf.

Der Schriftsteller Wilhelm Genazino widerspricht den Ansichten von Veronica Ferres über sein Theaterstück „Courasche oder Gott lass nach“. Die Schauspielerin hatte ihre Hauptrolle in Jürgen Flimms Uraufführungs-Inszenierung für die RuhrTriennale mit der Begründung abgesagt, die Rolle einer alternden, ordinären Hure schade ihrem Ruf. Im „FAZ“-Gespräch verteidigte Genazino seine Grimmelshausen-Adaption: Im Dreißigjährigen Krieg und „im Umfeld einer Soldatenhure“ spreche „man nicht wie Intellektuelle oder Bildungsbürger, sondern ein sehr hartes, rasch zur Sache kommendes Argot“. Dass Ferres behaupte, Courage sei bei Grimmelshausen keine Hure, lege die Vermutung nahe, „dass sie den Urtext gar nicht kennt“. Problematisch sei, „dass sie nur moralisch argumentiert. Wer das tut, verfehlt jedes Kunstwerk.“ Solch „hausbackener Moralismus“ sei auch bei Autoren wie de Sade, Strindberg oder Henry Miller nicht mehr vorstellbar. Die für Ende September geplante Premiere wurde mittlerweile auf 2007 verschoben. Tsp

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