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Autor Jürg Federspiel: Freitod im Rhein

Der seit anderthalb Monaten vermisste Schriftsteller Jürg Federspiel ist im Rhein ertrunken. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Der Schweizer wurde vor allem mit der "Ballade von der Typhoid Mary" bekannt.

Basel - Federspiel litt an Diabetes und Parkinson, der 75-Jährige war jahrelang schwer krank. Seit dem 12. Januar wurde er vermisst. Spaziergänger fanden seine Leiche beim Stauwehr "Märkt" unterhalb von Weil am Rhein (Baden-Württemberg), teilte die Basler Polizei mit.

Federspiel arbeitete als Schriftsteller, Journalist und Kritiker. Seit dem ersten Erzählband "Orangen und Tode" (1961) gehörte er zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Autoren. Federspiel veröffentlichte etwa zwei Dutzend Bücher, die meisten davon Erzählsammlungen. Viele wurden ausgezeichnet und übersetzt. Sein erfolgreichstes Werk war 1982 die "Ballade von der Typhoid Mary". Als sein Meisterwerk gilt der Roman "Geographie der Lust" aus dem Jahr 1989.

Federspiel, am 28. Juni 1931 in Kemptthal im Kanton Zürich geboren, wuchs in Davos auf. Sein letztes Buch - die Gedichtsammlung "Mond ohne Zeiger" erschien 2001 zu seinem 70. Geburtstag. Danach ließen ihn seine Krankheiten kaum mehr schreiben. (tso/dpa/AFP)

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