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Gabriele Rohnke

© Mike Wolff

Kultur: Baustellenzauber

Von Gabriele Rohnke (45), Mitarbeiterin im Landeskriminalamt

Jedes Jahr zur Berlinale ist die Stadt mit Glanz überpudert, man hört Sprachen aus aller Welt. Das tut Berlin sehr gut. Und ein kleines Mosaikteilchen davon zu sein ist toll. Zumal ich dadurch das Forum für mich entdeckt habe. In den Jahren zuvor habe ich immer versucht, Karten für die Wettbewerbsfilme zu bekommen. Die Filme im Forum haben mich irgendwie nie erreicht. Dabei bieten sie ein enormes Spektrum. Oft sind sie ein bisschen skurril, aber das gefällt mir. Und lustigerweise spielen viele in alten oder renovierungsbedürftigen Häusern – das erinnert mich an meine eigene Situation. Mein Mann und ich haben ein altes Hausboot gekauft, das wir gerade restaurieren. Ähnlich wie das Paar in „Mitte Ende August“, das ein einsames Landhaus ersteht. Allerdings war bei uns keine Seelenkrise Grund für den Kauf.

Im Kino faszinieren mich besondere Frauengeschichten. Wahrscheinlich, weil man dazu als Frau eher eine Parallele ziehen kann. Der niederländische Film „Kan door huid heen“ war zum Beispiel sehr bewegend – auch dort steht eine Frau im Mittelpunkt. In völliger Verzweiflung versucht sie, ihr Leben wieder neu anzufangen. Und wo wohnt sie? Natürlich in einem baufälligen Haus.

Aufgezeichnet von Katja Reimann

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