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Kultur: Bayreuth & Salzburg als Sommerloch-Highlights

Die Diskussion um die Zukunft der Salzburger und Bayreuther Festspiele wächst sich immer mehr zum Hauptthema des kulturellen Sommerlochs aus: Im österreichischen Nachrichtenmagazin "News" nimmt der Salzburger Festivalchef Gerard Mortier in dieser Woche zur Eignung der diversen möglichen Kandidaten Stellung: Der Dirigent Giuseppe Sinopoli erscheint ihm nicht der rechte Mann - Mortier hält ihn als Künstler für "überschätzt" und als Mensch für problematisch: "Wenn man bei den Salzburger Festspielen einen Verrückten will, ist er richtig." Sinopoli hat inzwischen mit Verweis auf seiner Verpflichtungen in Bayreuth bekundet, kein Interesse an Salzburg zu haben.

Die Diskussion um die Zukunft der Salzburger und Bayreuther Festspiele wächst sich immer mehr zum Hauptthema des kulturellen Sommerlochs aus: Im österreichischen Nachrichtenmagazin "News" nimmt der Salzburger Festivalchef Gerard Mortier in dieser Woche zur Eignung der diversen möglichen Kandidaten Stellung: Der Dirigent Giuseppe Sinopoli erscheint ihm nicht der rechte Mann - Mortier hält ihn als Künstler für "überschätzt" und als Mensch für problematisch: "Wenn man bei den Salzburger Festspielen einen Verrückten will, ist er richtig." Sinopoli hat inzwischen mit Verweis auf seiner Verpflichtungen in Bayreuth bekundet, kein Interesse an Salzburg zu haben. Daniel Barenboim, der ebenfalls zu den möglichen Kandidaten zählt, erscheint Mortier als "geeigneter". "Wenn nur ein Dirigent kommt, muss man sich im klaren sein, dass er einen Manger brauchen wird, der die Sklavenarbeit macht und nichts zu reden hat." "Eine hervorragende Lösung" wäre dagegen laut Mortier Hermann Beil, der in der gerade zuende gegangenen Ära Peymann als Chefdramaturg und Kodirektor am Wiener Burgtheater gearbeitet hat.

Mit scharfen Worten hat unterdessen der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Jürgen Flimm, in einem Interview mit der "Woche" die Diskussion die Zukunft Bayreuths kritisiert: Diese Frage könne man einzig und allein "einvernehmlich" mit Wolfgang Wagner klären. Schließlich sei es Wagners "historisches Verdienst", dass "Weltstars für einen Apfel und ein Ei" in Bayreuth arbeiteten. Eine Entscheidung über seinen Kopf hinweg wäre unwürdig: "Will man etwa die Schlösser austauschen und ihn nach Mallorca schicken?" Flimm sprach sich dafür aus, die Festspiele auch in Zukunft monothematisch auf die Opern Richard Wagners zu beschränken, da sonst "das Risiko eines Zuschauer-Schwundes sehr hoch" sei: "Nur das Anachronistische hält Bayreuth am Leben". Jürgen Flimm inszeniert im kommenden Sommer einen neuen "Ring" in Bayreuth.

F. H.

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