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Wolfgang Wagner

© dpa

Bayreuther Festspiele: Warten auf Wolfgang

Ohne Festspielchef Wolfgang Wagner hat der Stiftungsrat der Bayreuther Festspiele heute über die Zukunft des renommierten Musikfestivals beraten. Der 88-Jährige ließ sich durch seinen Anwalt vertreten.

Entscheidungen über die künftige Leitung der Richard-Wagner-Festspiele waren bei dem Treffen nicht zu erwarten. Der Festspielchef gilt zwar als gesundheitlich stark angeschlagen. Er verfügt jedoch über einen Vertrag auf Lebenszeit und hat bisher keinen Zeitpunkt für seinen Rücktritt genannt. Erst wenn dies geschehen ist, kann der Stiftungsrat ein Verfahren zur Suche nach einem Nachfolger einleiten. Dem Gremium gehören Vertreter des Bundes, des Landes Bayern, der Familie Wagner, der Stadt Bayreuth sowie einiger weiterer Institutionen an.

Der seit 1951 amtierende Wagner selbst favorisiert für seine Nachfolge seine Tochter aus zweiter Ehe, Katharina Wagner (29), die in diesem Jahr mit "Die Meistersinger von Nürnberg" ihr Regiedebüt im Festspielhaus gegeben hatte. Sie hat mehrfach ihre Bereitschaft zur Übernahme der Festspielleitung erklärt und will sich im Trio mit dem Dirigenten Christian Thielemann und dem Kulturmanager Peter Ruzicka bewerben.

Kampf um die Hügel-Herrschaft

Aber auch Wagners Tochter aus erster Ehe, die Kulturmanagerin Eva Wagner-Pasquier (62), und seine Nichte Nike Wagner (62), Leiterin des Kunstfestes Weimar, wollen die Herrschaft auf dem "Grünen Hügel" antreten. Wagner-Pasquier war bereits im Jahr 2001 vom Stiftungsrat als Wolfgang Wagners Nachfolgerin benannt worden. Der Festspielchef hatte ihr jedoch die Eignung abgesprochen und war nicht von seinem Amt zurückgetreten.

Der stellvertretende Vorsitzende der Mäzene "Freunde von Bayreuth", Georg von Waldenfels, forderte Wagners Familie auf, den 88-Jährigen vor den anhaltenden Diskussionen über seinen Gesundheitszustand zu schützen. "Die Familie hat eine besondere Verantwortung", sagte von Waldenfels. (mit dpa)

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