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Berlin: 450.000 Besucher zum Christopher Street Day erwartet

Beim diesjährigen Christopher Street Day in Berlin steht die Politik im Mittelpunkt: Gefordert wird die volle schwul-lesbische Gleichstellung.

Berlin - Unter dem Motto "Verschiedenheit und Recht und Freiheit" soll am 22. Juli beim Christopher Street Day (CSD) vier zentralen Forderungen Nachdruck verliehen werden. So verlangen Schwule und Lesben die volle Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der Ehe und ein Bleiberecht für aus politischen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen verfolgte Homosexuelle und Transidenten. Gefordert werden darüber hinaus die Anerkennung und Gleichberechtigung durch Information und Aufklärung in der Schule und Lehrerfortbildung sowie ausreichende finanzielle Mittel für die Aids-Prävention.

Vieles habe sich an der Situation von Homosexuellen in den vergangenen Jahren verbessert, "doch es liegt noch einiges im Argen", sagte der Vorstand des Berliner CSD-Vereins, Jan Salloch, am Mittwoch in Berlin. Deshalb sei der CSD nach wie vor nötig. "Das ist unsere Demonstration für Freiheit und für Andersartigkeit". Der Politik-Beauftragte des CSD, Jan Feddersen, ergänzte: "Wir kämpfen dafür, dass Verschiedenartigkeit anerkannt wird, dass alle so sein können, wie sie es möchten."

Zur CSD-Demonstration erwarten die Veranstalter bis zu 450.000 Besucher. Sie beginnt um 12.30 Uhr in der Knesebeckstraße, wo der CSD von den Spitzenkandidaten zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses eröffnet wird. Die Demo zieht dann über Kurfürstendamm und Nollendorfplatz zum Potsdamer Platz. Gegen 17 Uhr sollen die ersten der 56 Wagen die Siegessäule erreichen. Dort schließt sich die Abschlusskundgebung an, die durch Salloch und Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) eröffnet wird. Stargast des mehrstündigen Programms ist die Berliner Band Mia.

Im Rahmen der Abschlusskundgebung wird auch der Zivilcouragepreis 2006 des Berliner CSD vergeben. Preisträger ist unter anderem der spanische Ministerpräsident José Luis Zapatero. Seine Regierung hatte nach Übernahme der Amtsgeschäfte gegen heftigen Widerstand gleiche Rechte für Homosexuelle durchgesetzt. Darüber hinaus werden die International Lesbian & Gay Association ausgezeichnet, die Arbeit der Lesbenberatung Berlin e.V. gewürdigt sowie das Engagement der Politiker Volker Beck (Grüne) und Margot von Renesse (SPD) für Homosexuellen-Rechte. Ein Sonderpreis geht an den polnischen Aktivisten Tomasz Baczkowski.

Begleitet wird der CSD vom 14. bis 23. Juli von der "Pride Week", einem schwul-lesbischen Kulturfestival. (tso/ddp)

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