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Kultur: Berlin-Biennale: Kendell Geers, 32, Südafrika

Kendell Geers ist ein politischer Künstler, der den Anstoß für seine Arbeiten aus Konflikten seiner südafrikanischen Heimat bezieht. Seine Themen - Gewalt, Unterdrückung, Mechanismen der Ausgrenzung - haben aber universelle Gültigkeit.

Kendell Geers ist ein politischer Künstler, der den Anstoß für seine Arbeiten aus Konflikten seiner südafrikanischen Heimat bezieht. Seine Themen - Gewalt, Unterdrückung, Mechanismen der Ausgrenzung - haben aber universelle Gültigkeit. So will er sich auch mit seiner Berliner Installation, die aus zwölf Bildschirmen, Holzpaletten und Kabelgewirr besteht, nicht festlegen, sondern jedem Besucher seine eigenen Assoziationen überlassen. In seiner Ausstellung im Stuttgarter Kunstverein erwies sich der Johannesburger holländisch-britischer Abstammung bereits als "Meister der Erlebnisräume".

Auch wenn der heute in London und Leipzig lebende Künstler seine Arbeit im internationalen Kontext sieht, hat er eine kritische Haltung zum Globalismus, der zu immer größerer Vereinheitlichung nicht zuletzt im Kunstbereich führe. "Um dem zu widerstehen, erinnere ich mich meiner politischen Kämpfe von einst, wenn auch jetzt der eigentliche Feind die Banalisierung und Standardisierung ist." Südafrika verließ Geers schon vor Jahren. Grund: die für Künstler schlechten politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen. Wie nahe ihm sein Land noch immer geht, zeigt sein Beitrag für die Afrika-Ausstellung "The Short Century", die demnächst nach Berlin kommt: Mitgliedsausweise der verschiedenen konkurrierenden politischen Gruppierungen, denen Geers sich Mitte der neunziger Jahre angeschlossen hatte.

NK

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