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© ddp

Berlinale: Schaulaufen der Stars und Sternchen

Das Gedrängel der Weltstars auf dem Roten Berlinaleteppich wird groß. Die Rolling Stones, Madonna und Neil Young haben sich unter anderem für die 58. Internationalen Filmfestspiele angesagt. Und auch die Jury ist prominent besetzt.

Zur Uraufführung seines Rolling-Stones-Films "Shine The Light" bringt US-Regisseur Martin Scorsese alle Hauptdarsteller mit: Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood werden an der Seite von Festivaldirektor Dieter Kosslick in den Berlinale- Palast am Potsdamer Platz einziehen. "Wir konnten es zuerst auch nicht glauben", sagt Kosslick immer noch verwundert über seinen eigenen Coup.

Mit Gästen wie Madonna, Neil Young und Patti Smith setzt das größte Publikumsfestival der Welt auf die Faszination der zeitlosen Pop- und Rock-Ikonen. "Es wird schon irgendwie eine Musik-Berlinale", meint Kosslick. Musikfilme stehen seiner Ansicht nach vor allem auch für große Gefühle. In unserer so schnelllebigen Zeit sehnten sich die Menschen wieder nach einer Gesellschaft, in der es mehr Emotionen und Solidarität gibt.

Bollywoodfans warten auf Star Shah Rukh Khan

Aber auch die Riege der echten Schauspiel-Stars kann sich durchaus sehen lassen. Ihr Kommen zugesagt haben Penélope Cruz und Sir Ben Kingsley, Daniel Day-Lewis, Scarlett Johansson und Natalie Portman, John Malkovich, Isabella Rossellini und Woody Harrelson. Auch Jeanne Moreau, Kristin Scott Thomas, Emily Watson, Willem Dafoe, Mia Farrow, Tilda Swinton und Nanni Moretti stellen ihre neuen Filme vor. Mehr als 20.000 Anfragen per Internet habe es bereits von den Fans des indischen "Bollywood"-Stars Shah Rukh Khan gegeben, erzählt Kosslick.

Auch die Berlinale-Jury ist nun komplett: Zusammen mit Jury- Präsident Constantin Costa-Gavras werden sieben Filmexperten über die Vergabe der Preise entscheiden. Dazu gehören die deutsche Hollywoodschauspielerin Diane Kruger, die französische Darstellerin Sandrine Bonnaire und der US- amerikanische Sounddesigner Walter Murch.

Bis zum 17. Februar zeigen die Filmfestspiele fast 400 Regiearbeiten in den Reihen Wettbewerb, Panorama, Forum, Perspektive Deutsches Kino, Generation, Retrospektive, Hommage und Berlinale Shorts sowie den Sonderreihen "Aufbruch der Filmemacher", "War at Home - Der Vietnamkrieg im US-Kino" und "Kulinarisches Kino". Dazu kommen mehr als 700 Werke, die auf dem Internationalen Filmmarkt gehandelt werden.

Dokumentarfilm feiert Renaissance

Im offiziellen Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren 21 Filme. Nur zwei Wettbewerbs-Produktionen kommen aus Deutschland: Doris Dörries "Kirschblüten - Hanami" mit Elmar Wepper und Hannelore Elsner sowie Luigi Falornis "Feuerherz". Der Druck der vergangenen Jahre, unbedingt deutsche Filme ins Programm holen zu müssen, habe nachgelassen, sagte Kosslick. "Wir mussten auf der Berlinale beweisen, dass der deutsche Film gut ist. Das hat ja auch funktioniert. Jetzt sind wir etwas entspannter."

Erstmals startet im Berlinale-Wettbewerb auch ein Dokumentarfilm: Der amerikanische Oscar-Preisträger Errol Morris ("The Fog Of War") erinnert in "Standard Operating Procedure" an die Skandale im Gefängniskomplex Abu Ghoreib bei Bagdad. Auch in anderen Sektionen ist der politische Dok-Film mit Werken wie "Sharon" über den früheren israelischen Regierungschef Ariel Sharon oder "Citizen Havel" über den ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel stark vertreten. "In der Masse der Bilderflut, in der man gar nichts mehr richtig wahrnehmen kann, feiert der Dokumentarfilm eine Renaissance, weil er eine Reduktion auf die Realität liefert", sagte Kosslick.

Die Retrospektive ist dem spanischen Regisseur Luis Buñuel (1900-1983) gewidmet. Für besondere Verdienste um den deutschen Film erhalten die Schauspieler Otto Sander und Karlheinz Böhm eine Berlinale-Kamera. (ut/dpa)

Elke Vogel[dpa]

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