zum Hauptinhalt

Kultur: BerlinBallett: Joachim Schlömer drängt es nach Berlin

Der Choreograf Joachim Schlömer, der als Tanzdirektor zum Ende der Spielzeit das Theater Basel verlässt, hat sich nun in der Diskussion um die Zukunft der Berliner Balletts zu Wort gemeldet. Seit längerer Zeit wird er schon als Wunschkandidat für das geplante BerlinBallett gehandelt.

Der Choreograf Joachim Schlömer, der als Tanzdirektor zum Ende der Spielzeit das Theater Basel verlässt, hat sich nun in der Diskussion um die Zukunft der Berliner Balletts zu Wort gemeldet. Seit längerer Zeit wird er schon als Wunschkandidat für das geplante BerlinBallett gehandelt. "Ich möchte meine Energien und Talente in Berlin verschwenden," erklärte Schlömer in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel. Er dementierte zugleich, dass er als Nachfolger Richard Wherlocks an die Komische Oper Berlin wechseln wird, wie das Fachblatt "Ballett international/Tanz aktuell" in seiner Januarausgabe gemeldet hat. Wherlock wiederum beerbt Schlömer in Basel, nachdem er - kaum ein halbes Jahr an der Behrenstraße im Amt - vom Basler Intendanten Michael Schindhelm abgeworben wurde. Schlömer, der seinen Vertrag in Basel nach fünf Jahren nicht verlängert hat, legte Anfang Dezember dem Beauftragten des BerlinBalletts Gerhard Brunner ein Konzept für eine selbständige Tanzcompagnie mit eigener Spielstätte vor. Im Blick hat er die Freie Volksbühne, in die gerade die Berliner Festspiele eingezogen sind. "Joachim Sartorius und die Berliner Festspiele sind meine Wunschpartner", sagte Schlömer. Der neue Leiter der Berliner Festspiele hat bereits sein Interesse am Tanz geäußert. Falls es zur Gründung des BerlinBalletts komme, würde er das Festspielhaus der zeitgenössischen Tanzcompagnie als Tanzhaus anbieten, hat Sartorius vor kurzem erklärt. Derzeit ist aber noch fraglich, wie die Neuordnung des Berliner Balletts aussehen wird. Und Brunner, über dessen zukünftige Rolle noch nicht entschieden wurde, hat sich zu Schlömers Konzept noch nicht geäußert. "Es darf nicht nur zu einer administrativen Neustruktur kommen," kritisierte Schlömer, "das BerlinBallett muss auch neue Produktionsformen außerhalb der regulären Strukturen beinhalten." Auch als künstlerischer Berater in Tanzfragen oder sogar als Koproduzent stehe er den drei Berliner Opernhäusern gern zur Verfügung, liess Schlömer wissen. Obwohl die Reformen erstmal auf Eis gelegt worden seien, sei Berlin ein Ort mit unglaublichen Chancen. Bis Ende 2002 ist Joachim Schlömer bereits ausgebucht. Ein rasches Berliner Angebot ist vonnöten.

luzi

Zur Startseite