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Berliner Ensemble: Claus Peymann verlängert seinen Vertrag

Der Intendant, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Berliner Ensembles bleibt für weitere zwei Jahre in seiner Funktion tätig. Es handele sich nicht um einen Aprilscherz, sagte der 70-Jährige.

Der Intendant des Berliner Ensembles (BE), Claus Peymann, hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert. Sein aktueller Vertrag als Intendant, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Brecht-Theaters am Schiffbauerdamm verlängere sich nun bis zum 31. Juli 2011, schrieb Peymann in einer Presseerklärung. Er habe seine Entscheidung auch dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mitgeteilt. "Ich möchte betonen, dass das kein verspäteter April-Scherz ist", fügte Peymann hinzu. Peymann war zur Spielzeit 1999/2000 vom Wiener Burgtheater ans frühere Brecht-Theater am Schiffbauerdamm gewechselt.

Der Sprecher der Berliner Kulturverwaltung, Torsten Wöhlert, sagte, er freue sich sehr über diesen Entschluss. Von Peymanns Entscheidung verspreche er sich ein "lebendiges, spannendes Berliner Ensemble, an dem die hohe Schauspielkunst gepflegt wird".

Wöhlert wies darauf hin, dass das BE eine private GmbH ist. "Der einzige Gesellschafter ist Claus Peymann", sagte er. In dieser Funktion habe der Intendant den Vertrag mit sich selbst verlängert. Das Land Berlin bezuschusst das Theater mit jährlich 10,5 Millionen Euro.

Kulturstaatssekretär: Peymann macht lebendiges und spannendes Theater

Kulturstaatssekretär André Schmitz zeigte sich am Donnerstag erfreut über die Entscheidung Peymanns und ergänzte: "Ich freue mich auf ein lebendiges, spannendes Theater mit hoher Schauspielkunst am Berliner Ensemble."

Peymann hatte bei früheren Gelegenheiten zu seiner Zukunft in Berlin gesagt, dass Berlin eine "barbarische Stadt" sei. "Dass es hier schwer ist, habe ich gewusst, aber das ist auch der Reiz." Angebote für die Intendantenstelle des Deutschen Theaters habe er abgelehnt, da er nach der Wiener Burg kein großes Theaterhaus mehr leiten wolle. Peymann war früher auch am Schauspielhaus Bochum und am Stuttgarter Staatstheater leitend tätig. 1971 gründete er mit Peter Stein und anderen die Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin, die heutige Schaubühne am Leniner Platz.

Im Februar hatte das BE beim Fadjr-Theaterfestival in der iranischen Hauptstadt Teheran mit der Aufführung von Bertolt Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" den ersten Preis gewonnen. Das Gastspiel im Iran war umstritten gewesen. Kritiker hatten Peymann vorgeworfen, das iranische Regime zu unterstützen. Er hingegen hatte die Aufführung "als das wichtigste Gastspiel unseres Theaters in den letzten Jahren" verteidigt. (stb/ddp/dpa)

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