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Kultur: Berliner Musikkritiker von Jena gestorben

Am 23. Dezember sah man ihn noch beim Konzert des Pianisten Konstantin Scherbakov im kleinen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt sitzen, wie immer lächelnd - freundlich, wenn auch ein wenig müde.

Am 23. Dezember sah man ihn noch beim Konzert des Pianisten Konstantin Scherbakov im kleinen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt sitzen, wie immer lächelnd - freundlich, wenn auch ein wenig müde. Eine Kritik über den Klavierabend sollte man von ihm aber nicht mehr lesen: In der Nacht zum 25. Dezember ist der Berliner Musikkritiker Hans-Jörg von Jena überraschend verstorben. Jahrzehntelang hat der ehemalige Studienrat die Berliner Musikszene beobachtet, zunächst für das "Spandauer Volksblatt", später auch für die "Welt" und die "Süddeutsche Zeitung". Wann immer eine Premiere anstand, man konnte sicher sein, auch Hans-Jörg von Jena dort zu treffen. Unermüdlich produzierte er Texte, viele auch für Bücher, Almanache und Festschriften zu Berliner Institutionen. Zudem war Hans-Jörg von Jena einer der festen Mitstreiter in der Fernsehsendung "Der spitze Kreis" im Offenen Kanal Berlin, einer lokalen Kritikerrunde. Zeitweilig arbeitete von Jena auch für das Goethe-Institut in Belgrad. Lange saß er dem deutschen Kritikerverband vor. 2002 sollte der Journalist als Vorsitzender der Musik-Jury wieder über den jährlichen Kritikerpreis des Verbandes entscheiden. Am 11. Januar 2002 wäre Hans-Jörg von Jena 71 Jahre alt geworden.

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