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Kultur: Berliner Opernhäuser: "Ohne mehr Geld muss ich gehen" - Daniel Barenboim zu Stölzls Plänen

Daniel Barenboim, künstlerischer Leiter der Berliner Staatsoper, hat seinen Standpunkt bekräftigt, dass er ohne die von ihm geforderten zusätzlichen zehn Millionen Mark Berlin verlassen müsse. "Ich möchte in Berlin bleiben, aber ich kann nicht, wenn sich an der finanziellen Situation nichts ändert", sagte der Generalmusikdirektor gegenüber der "Welt".

Daniel Barenboim, künstlerischer Leiter der Berliner Staatsoper, hat seinen Standpunkt bekräftigt, dass er ohne die von ihm geforderten zusätzlichen zehn Millionen Mark Berlin verlassen müsse. "Ich möchte in Berlin bleiben, aber ich kann nicht, wenn sich an der finanziellen Situation nichts ändert", sagte der Generalmusikdirektor gegenüber der "Welt".

Angesichts der chronischen finanziellen Probleme in der Berliner Kultur hat Kultursenator Christoph Stölzl dem Parlament ein Konzept vorgelegt, wie ohne Qualitätseinbußen gespart werden könnte und unter anderem eine organisatorische Zusammenlegung der drei Opern vorgeschlagen. Barenboim wirft den Berliner Politikern vor, die Besonderheit Berlins als einzige geteilte und wiedervereinigte Stadt in Deutschland nicht verstanden zu haben. "Berlin ist psychologisch noch nicht wiedervereinigt und bräuchte mehr Unterstützung als andere Städte, nicht weniger. Finanziell ist das ein Skandal." Er schlug als Ausweg vor, entweder bestimmte Institutionen zu schließen oder mehr Geld zu geben. Angesichts der besonderen Bedeutung der Hauptstadtkultur für Deutschland sei jetzt eine politische Entscheidung gefordert. "Wenn man erstklassige Leistungen will, muss man sie auch erstklassig honorieren", betonte Barenboim.

Nach Ansicht von Elmar Weingarten, dem Intendanten des Berliner Philharmonischen Orchesters, kann Stölzls Bühnenstrukturreform nicht ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt werden. Hinsichtlich der drei Berliner Opern sprach Weingarten von verschiedenen Stufen der Zusammenarbeit: "Erst auf der letzten Stufe, wenn alles nicht greift, sollte man auch eine Generalintendanz in Erwägung ziehen."

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