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Kultur: Berliner Opernhäuser: Stölzl: Barenboim als Generalintendant ist "pure Fantasie"

Vorhang zu im Berliner Opern-Sommertheater: Als "pure Fantasie" bezeichnete Berlins Kultursenator Christoph Stölzl am Dienstag im Gespräch mit dem Tagesspiegel alle zuletzt gestreuten Pressegerüchte, Staatsopern-Chef Daniel Barenboim solle Generalintendant der Berliner Opernhäuser werden. "Man kann verstehen, dass Kulturjournalisten auch gerne mal Kulturpolitik machen wollen, aber das macht solche Mutmaßungen nicht wahrer", erklärte Stölzl.

Vorhang zu im Berliner Opern-Sommertheater: Als "pure Fantasie" bezeichnete Berlins Kultursenator Christoph Stölzl am Dienstag im Gespräch mit dem Tagesspiegel alle zuletzt gestreuten Pressegerüchte, Staatsopern-Chef Daniel Barenboim solle Generalintendant der Berliner Opernhäuser werden. "Man kann verstehen, dass Kulturjournalisten auch gerne mal Kulturpolitik machen wollen, aber das macht solche Mutmaßungen nicht wahrer", erklärte Stölzl. "Es gibt überhaupt keinen Geheimplan für die Zukunft der drei Berliner Opernhäuser." Über notwendige Strukturveränderungen, auch etwa eine Fusion der Deutschen Oper und der Staatsoper unter den Linden, werde man erst beraten, sobald alle Betroffenen im September aus dem Urlaub zurück seien. "Da muss sich niemand, auch nicht Udo Zimmermann, am Badestrand Sorgen machen." Damit verneinte Stölzl Spekulationen um eine Vorab-Trennung vom künftigen Intendanten der Deutschen Oper. "Zimmermann hat ab 2002 einen gültigen Vertrag. Allerdings steht in allen neuen Intendantenverträgen, dass die Leiter der Kulturinstitutionen an Strukturveränderungen zur langfristrigen Sicherung ihrer Häuser mitwirken müssen", betonte Stölzl. Allen sei bewusst, dass sich die Schere zwischen künstlerischer Freiheit und ökonomischer Notwendigkeit nicht mehr weiter öffnen dürfe.

Die Denkpause bis zum September wollen der Senator und seine Behörde auch nutzen, um Einsparmöglichkeiten für die pauschale Minderausgabe von 15 Millionen Mark zu erarbeiten, die im Haushaltsentwurf 2001 für den Berliner Kulturetat vorgesehen ist. Die Erhöhung der Zuwendungen an einzelne Bühnen müsse durch Kürzungen in anderen Bereichen des Kulturetats erwirtschaftet werden. Bereits jetzt steht dagegen als Ergebnis der Haushaltsberatungen fest, dass der Abfindungsfonds zur Reform an den Berliner Bühnen maximal 36 Millionen Mark betragen wird. Mit diesen Mitteln sollen im Falle vorzeitiger Vertragsauflösung die 180 Beschäftigten abgefunden werden, die die Theater selbst in Stellungnahmen für verzichtbar erklärt hatten. Finanzielle Entlastung bei seinem Sparkurs erhofft sich Stölzl zudem durch den Verkauf von Immobilien im Wert von 130 Millionen Mark, die im Verfügungsbereich der Kulturbehörde stehen.

jök

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