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Kultur: Berliner Opernstreit: Auf in den Kampf

Daniel Barenboim, der künstlerische Leiter der Staatsoper Unter den Linden, hat am Sonntag Zweifel "an Aspekten der Demokratie in Deutschland" geäußert. Am Rande der "Echo Klassik"-Preisverleihung im Berliner Konzerthaus verlas Barenboim einen Brief, den Georg Quander, der Intendant der Lindenoper, jüngst von Kultursenator Christoph Stölzl erhalten hat.

Daniel Barenboim, der künstlerische Leiter der Staatsoper Unter den Linden, hat am Sonntag Zweifel "an Aspekten der Demokratie in Deutschland" geäußert. Am Rande der "Echo Klassik"-Preisverleihung im Berliner Konzerthaus verlas Barenboim einen Brief, den Georg Quander, der Intendant der Lindenoper, jüngst von Kultursenator Christoph Stölzl erhalten hat. Darin mahnt Stölzl die "arbeitsvertraglichen Verpflichtungen" aller Mitarbeiter an und warnt davor, das Publikum in Mitleidenschaft zu ziehen: Öffentliche Proteste seien "zu vermeiden". Weder inhaltlich noch strukturell, so Barenboim weiter, würden Stölzls Reformpläne, die eine Fusion von Deutscher Oper und Staatsoper vorsehen, funktionieren. Barenboim kündigte Gegenvorschläge an und appellierte ans Berliner Abgeordnetenhaus, sich bei der Entscheidung die nötige Zeit zu lassen. Was die angeblichen antisemitischen Äußerungen des Generalmusikdirektors der Deutschen Oper, Christian Thielemann, betrifft, zeigte sich Barenboim gelassen. Das heikle Thema sei seit drei Jahren zwischen ihnen erledigt. Die Frage, ob er in Berlin bleiben wolle, beantwortete Barenboim, den die Staatskapelle Berlin am Wochenende zum "Chefdirigenten auf Lebenszeit" wählte, mit einem klaren "Ja". Auch Christian Thielemann, so berichtet die "Welt", strebe eine neue Position in Berlin an.

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