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Kultur: Berliner Schaubühne: Wowereit soll Sarrazin bremsen

In einem Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit protestiert die Berliner Schaubühne gegen Sparideen des Finanzsenators Thilo Sarrazin. Das von der Direktion – Jürgen Schitthelm, Sasha Waltz und Thomas Ostermeier – unterzeichnete Schreiben hat den folgenden Wortlaut: „Nachdem der Finanzsenator dieser Tage Streichlisten in die Öffentlichkeit lanciert hat, die unter anderem und nun schon zum wiederholten Mal die Schließung der Schaubühne zum Gegenstand haben, müssen wir Sie als unmittelbar Betroffene, aber auch als Bürger der Stadt auffordern, dem verantwortungslosen, die Bemühungen des Kultursenators Thomas Flierl konterkarierenden Treiben dieses Senatsmitglieds Einhalt zu gebieten.

In einem Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit protestiert die Berliner Schaubühne gegen Sparideen des Finanzsenators Thilo Sarrazin. Das von der Direktion – Jürgen Schitthelm, Sasha Waltz und Thomas Ostermeier – unterzeichnete Schreiben hat den folgenden Wortlaut: „Nachdem der Finanzsenator dieser Tage Streichlisten in die Öffentlichkeit lanciert hat, die unter anderem und nun schon zum wiederholten Mal die Schließung der Schaubühne zum Gegenstand haben, müssen wir Sie als unmittelbar Betroffene, aber auch als Bürger der Stadt auffordern, dem verantwortungslosen, die Bemühungen des Kultursenators Thomas Flierl konterkarierenden Treiben dieses Senatsmitglieds Einhalt zu gebieten. Bei allem Verständnis für die Finanzlage Berlins kann es nicht angehen, dass Herr Sarrazin seine theaterfeindliche Haltung gebetsmühlenartig wiederholt, um damit gezielt den Ruf unserer künstlerischen Arbeit, aber auch die wirtschaftliche Existenz des Unternehmens zu beschädigen.

Kann sich Herr Sarrazin vorstellen, was es für die Leitung der Schaubühne bedeutet, ihren Mitarbeitern für die wiederholten Schließungsandrohungen des Finanzsenators Rede und Antwort stehen zu müssen, von denen wir selbst in immer kürzeren Abständen auch nur aus der Presse erfahren? Dieses unseriöse Verhalten trifft die Schaubühne in einer Situation von weiter wachsendem Publikumszuspruch und stetig zunehmenden nationalen und internationalen Gastspieleinladungen und schadet einem Theater, das als GmbH mit schlanker Verwaltung alle wirtschaftlichen Verpflichtungen gegenüber dem Land Berlin erfüllt.

Wenn der Senat von Berlin auf die Schaubühne verzichten will, dann soll er dies beschließen und uns diesen Entschluss so rechtzeitig mitteilen, dass wir überhaupt eine Chance haben, unser Theater mit seinen 250 Arbeitsplätzen geordnet abzuwickeln. Das permanente Giftspritzen durch ein nicht zuständiges Regierungsmitglied muss unterbleiben. Es lähmt nicht nur die kreativen Arbeitsprozesse des Theaters, diese Vorgehensweise ist darüber hinaus unwürdig und menschenverachtend, denn sie will ganz bewusst die an unserem Hause Beschäftigten demotivieren.

Schützen Sie uns und die kulturellen Einrichtungen, schützen Sie das Ansehen der Kulturstadt Berlin vor diesen heckenschützenartigen Angriffen!“

Bis zum 24. Juni will der Senat den Entwurf für den Doppelhaushalt 2004/05 im Abgeordnetenhaus einbringen. Dabei geht es auch um die Verlängerung der Zuwendungsverträge für die Schaubühne, das Berliner Ensemble und den Friedrichstadtpalast. Finanzsenator Sarrazin hat wiederholt laut über die Schließung dieser Bühnen nachgedacht. Bei der letzten Senatssparklausur wurde die Kultur noch nicht abschließend behandelt. Tsp

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