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Berliner Staatsoper: Sorgenvolle Zukunft

Wie die Berliner Oppositionsparteien auf das Aus für Mussbach und Vierthaler reagieren.

Michael Braun, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, sagte dem Tagesspiegel, er sei über die Zukunft der Staatsoper beunruhigt, weil gleich beide gehen, Intendant Peter Mussbach und Georg Vierthaler als Geschäftsführender Direktor, und das pünktlich zum Beginn der ab 2010 anstehenden Baumaßnahmen. "Von den drei Machtzentren des Hauses ist jetzt nur eines übrig. Offenbar hat sich Barenboim in vollem Umfang durchgesetzt", sagte Braun. Auch das Timing hält er für ungeschickt: "Peter Mussbachs Autorität ist nun angeschlagen. Bei all seinen Verdiensten um die Staatsoper fragt sich, ob es klug war, zwei Jahre vor Beendigung einer Tätigkeit dieses Ende bekannt zu geben. In Amerika nennt man so jemanden eine ,lame duck'."  Berlin, so glaubt Braun, dürfte es schwer haben, einen profilierten Manager-Intendanten zu finden, der es mit Barenboim aufnimmt.

Christoph Meyer, kulturpolitischer Sprecher der Berliner FDP, spricht von einem "Scherbenhaufen", gerade vor dem Hintergrund des Staatsopern-Erfolgs in den vergangenen Jahren. "Wer leitet das Haus in der Sanierungszeit? Wer sorgt für klare Kompetenzverteilung und dafür, dass es keinen Leerlauf bei der Spielplangestaltung gibt?" Die Entscheidung, die Verträge nicht zu verlängern, weil Mussbach und Vierthaler sich über den neuen Wirtschaftsplan zerstritten hätten, sei nachvollziehbar. Umso mehr fordert Meyer von Kultursenator Klaus Wowereit und dessen Staatssekretär André Schmitz, der Staatsoper nun den überfälligen Wirtschaftsplan abzuverlangen.   Alice Ströver von den Grünen schimpft über die "Kamikaze-Aktion". "Verheerend" und "kopflos" sei das gleichzeitige Aus für Geschäftsführer und Intendant. "Man muss doch erst den Nachfolger wissen, bevor man den Vorgänger entlässt! Klaus Wowereit muss jetzt ganz schnell einen neuen Intendanten benennen." Mit den Kollegen von CDU und FDP ist Ströver sich einig, dass ein Manager-Intendant gebraucht wird, der in der Lage ist, ab 2010 eine riesige Baustelle zu leiten. (Tsp)

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