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BERNARD HAITINK BEI DEN PHILHARMONIKERNBach, Berg, Schubert: Der Hausfreund

Wenn man an Bernard Haitink und seine bereits über 40 Jahre währende Gastdirigenten-Beziehung mit den Berliner Philharmonikern denkt, dann fällt einem das schöne alte Wort vom Hausfreund ein: Ein Wort, das von der altmodischen aber hohen Kunst erzählt, jenseits von schnellen Wechselbeziehungen eine dauerhaft prickelnde Freundschaft an der Grenze zum Seitensprung zu führen. Zwar haben sich der an traditionellen kapellmeisterlichen Tugenden hängende Haitink und die spätestens seit Simon Rattle mit wachsendem Interesse an historischen Spieltechniken musizierenden Philharmonikern unterschiedlich entwickelt.

Wenn man an Bernard Haitink und seine bereits über 40 Jahre währende Gastdirigenten-Beziehung mit den Berliner Philharmonikern denkt, dann fällt einem das schöne alte Wort vom Hausfreund ein: Ein Wort, das von der altmodischen aber hohen Kunst erzählt, jenseits von schnellen Wechselbeziehungen eine dauerhaft prickelnde Freundschaft an der Grenze zum Seitensprung zu führen. Zwar haben sich der an traditionellen kapellmeisterlichen Tugenden hängende Haitink und die spätestens seit Simon Rattle mit wachsendem Interesse an historischen Spieltechniken musizierenden Philharmonikern unterschiedlich entwickelt. Dennoch dürfte es gerade ihnen nicht schwer fallen, aus der der Erfahrung ihrer gelungenen Langzeitbeziehung heraus Schuberts große C-Dur Sinfonie in ihre berühmte „himmlische Länge“ zu ziehen.

Gespannt darf man aber auch sein, was passiert, wenn der impulsive Geiger Frank Peter Zimmermann in die eingespielte Zweisamkeit einbrechen und dafür seinen eigenen Traumpartner mitbringen wird: Alban Bergs Violinkonzert, „dem Andenken eines Engels“ oder genauer der jung verstorbenen Manon Gropius-Mahler gewidmet. Zimmermann ist ein ausgesprochener Liebhaber der klassische Moderne: Unvergessen ist die Reihe mit Violinkonzerten der dreißiger Jahre, die er vor wenigen Jahren mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin gestaltete. Wenige Geiger dürften Bergs Meisterwerk mit allen seinen stilistischen Schattierungen so genau einordnen können wie dieser uneitle aber hoch virtuose Überzeugungstäter. Carsten Niemann

Philharmonie, Do-Sa 10.-12.1., 20 Uhr, ab 31 €

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