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BESETZUNGSzettel: Gluck des Tüchtigen

Frederik Hanssen experimentiert mit Prototypen

Der Dirigent Lothar Zagrosek ist ein Maestro der sanften Revolutionen. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann verfolgt er sein Ziel mit Ausdauer und Beharrlichkeit. Zum Beispiel die Weiterentwicklung des Prinzips der „konzertanten Aufführung“: Musiktheater auf dem Orchesterpodium, mit Sängern in Frack und langer Robe statt in Kostüm und Maske, das war immer ein Kompromiss. Lothar Zagrosek aber glaubt fest daran, dass es möglich ist, aus der Oper ohne Unterleib eine spannende, erhellende Aufführungsform zu machen.

Nun hat er sich mit dem Regisseur und Choreografen Joachim Schlömer zusammengetan, um anhand der Reformopern von Christoph Gluck aus den 1760er Jahren prototypische szenische Konzerte fürs 21. Jahrhundert zu entwickeln. Es wird ein Bühnenbild geben, aber auch Videoeinspielungen und Lichteffekte. Schlömer hat jeweils nur vier Tage Zeit, um mit Chor und Solisten zu arbeiten. Dafür soll das Orchester durch seine Stellung im Raum in die Handlung mit einbezogen werden. Glucks Orfeo ed Euridice macht den Anfang, mit Ann Hallenberg, Sunhae Im und Klara Ek konnte Zagrosek außergewöhnliche Interpreten verpflichten. Ein spannendes Experiment.

Konzerthaus, Fr 19.10.,

20 Uhr, ab 19 €

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