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BESETZUNGSzettel: Vom Leben der Lieder

Frederik Hanssen mag’s auch eine Nummer kleiner

In der Popmusik nennt man das eine Cover-Version: Ein Interpret schnappt sich den Song eines Kollegen und formt ihn nach seinem Willen um, beleuchtet ihn vor seinem Erfahrungshorizont neu, passt ihn seinem persönlichen Stil an – und schafft damit vielleicht eine Version, die spannender ist als das Original.

In der Klassik dagegen wagen es Künstler weitaus seltener, an die Partituren anderer Komponisten Hand anzulegen. Der selbstbewusste Arnold Schönberg bildet da eine Ausnahme. Am bekanntesten ist wohl seine Orchesterfassung von Johannes Brahms Klavierquartett. Aber er hat auch Strauss, Bach und Gustav Mahler umgearbeitet. Das Ensemble Oriol, seit 20 Jahren eines der innovativsten Kammerorchester der Berliner Klassikszene, nimmt sich nun Mahlers Spätwerk Das Lied von der Erde vor, diese zwischen 1907 und 1909 entstandene, todessehnsüchtige Sinfonie nach chinesisch inspirierten Gedichten von Hans Bethge. Und zwar in der Schönberg-Bearbeitung für kleine Besetzung, die ihrerseits wiederum von Rainer Riehn vollendet wurde. Ein echtes Patch-Work. Es singen Mezzosopranistin Antigone Papoulkas und Tenor Martin Homrich. Schauspieler Ulrich Matthes spricht die Texte.

Kammermusiksaal,

Do 20.12., 20 Uhr, ab 10 €

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