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BEWEGUNGS melder: Chaosgraphie des Wetters

Sandra Luzina findet die Atmosphäre überwiegend heiter

Von Sandra Luzina

Angelin Preljocaj

ist in Berlin bestens bekannt durch seinen galanten Liebesdiskurs in „Le Parc“ und durch seinen sexualisierten „Sacre du Printemps“. Wenn er nun mit „Les 4 Saisons“ bei der Spielzeit Europa gastiert, darf man sich auf einen überwiegend heiteren Abend freuen. Der Franzose wollte beweisen, dass sich Vivaldis Klassik-Hit „Quattro Stagioni“ in eine zeitgenössische Bildsprache übersetzen lässt. Er beauftragte deshalb Fabrice Hyber, einen der renommiertesten französischen Künstler, damit, das Set für Les 4 Saisons zu entwerfen. Hyber schuf nicht nur seltsame Objekte – POFs, also Protoypes d'Objets en Fonctionnement –, er entwarf gleich eine „Chaosgraphie“. „Ich dachte mir, so wie Regen, Sonnenbrand, Gewitter und Sturm könnte ich das Unerwartete sein“, konstatiert der Künstler ganz unbescheiden. Dass Preljocaj auch bei der Bewegungssprache alle Klischees vermeidet, versteht sich von selbst. Seine Choreografie basiert – den vier Jahreszeiten entsprechend – auf vier Achsen: Ausbruch, Exaltation, Innehalten und Vibration. Für Preljocajs atmosphärische Studien gilt: Wir machen unser Wetter selbst.

Haus der Berliner Festspiele, Fr 23.11., 20 Uhr (Premiere),

Sa 24.11., 20 Uhr, So 25.11.,

19 Uhr, 33/25 €, erm. 15 €

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