zum Hauptinhalt

BEWEGUNGS melder: Der letzte Walzer

Sandra Luzina entdeckt die neuen Romantiker

Von Sandra Luzina

Gegensätze ziehen sich an: Für Maybe forever hat Meg Stuart sich den jungen österreichischen Choreografen Philipp Gehmacher als Partner gewählt – das Resultat ist ein berührendes Duett, das an die Intensität von Stuarts frühen Arbeiten anknüpft. Die heftig-zarte Begegnung von zwei starken Künstlerpersönlichkeiten ist zugleich eine Reflexion über Begehren, Körper und Sprache. „Es ist völlig unsinnig, heute noch romantisch zu sein“, sagt Stuart einmal ins Mikro. Sie und Gehmacher denken das „Für immer“ und das „Vielleicht“ zusammen und beleuchten damit ein aktuelles Gefühlsdilemma: die notorischen Zweifel, die abgeklärte Skepsis – gleichzeitig ist da diese Sehnsucht nach den großen Gefühlen, nach einer Liebe, die Bestand hat.

Der Abend verbindet Tanz, Text und Live-Konzert: Der charmante Singer-Songwriter Niko Hafkenscheid trägt seine traurigen Lieder vor – und zielt dabei mitten ins Herz. Keine Ironie! Das Duett kreist um Lust und Verlust, Hingabe und Abwehr. Stuart, fragil und tough, verleiht dem Begehren schmerzhaft Ausdruck. Doch bei aller Melancholie besitzt der Abend eine schöne Leichtigkeit. Ein letzter Walzer zum Ausklang von Tanz im August.

Volksbühne, Fr 31.8. u.

Sa 1.9., 19.30 Uhr, 10-30 €,

erm. 6-15 €

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false