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BEWEGUNGS melder: Glühen und kuscheln

Sandra Luzina wird ins isländische Liebesleben eingeführt

Von Sandra Luzina

Die Isländer sind recht eigenwillige Naturen: Sie sind in den alten Sagas bewandert, stehen in Kontakt zu Elfen und Trollen und spinnen ein bisschen – auf durchaus sympathische Weise. Beim Nordwind-Festival, das die Theater- und Tanz- und Musikszene zwischen Kopenhagen und Reykjavik vorstellt, dürfen die Isländer sich besonderer Aufmerksamkeit erfreuen. Den Auftakt macht die Choreografin Lará Stefánsdottir, die uns mit zwei Soli in die isländische Liebeskultur einführt. Langbrok ist inspiriert von der gleichnamigen Figur aus der Njals-Saga – einer der berüchtigsten Frauen der isländischen Literatur. Diese nordische Femme fatale becircte die Männer mit ihrem langen Blondhaar und ihren geheimnisvollen Augen. Zahlreiche Männer mussten ihr Leben lassen, weil sie ihren hohen Erwartungen an die Liebe nicht gerecht wurden. Die vulkanische Liebesglut der grausamen Elfe bricht sich hier Bahn in einem eruptiven Tanz. Die männliche Liebessehnsucht schildert dagegen das Solo Joi. Der Protagonist darf sich ausgiebig an weibliche Brüste kuscheln. „All is full of love“, hat Björk einmal gesungen. Und auch „Joi“ verkündet die freudige Gewissheit: „Du weißt, du bist von Liebe umgeben, und diese Liebe ist sanft, weich und kitzelig.“

Dock 11, Do 15.11. (Prem.) bis Sa 17.11., 20 Uhr, 17 €, erm. 12 €

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