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Kultur: „Brechts Geliebte“: Streit um den Prix Goncourt

Der begehrteste französische Literaturpreis, der Prix Goncourt, sorgt alljährlich für meist positive Schlagzeilen: Viele Schriftsteller sind durch ihn zu Recht zu Ruhm gekommen. Doch diesmal löst die renommierte Auszeichnung, die ihren 100.

Der begehrteste französische Literaturpreis, der Prix Goncourt, sorgt alljährlich für meist positive Schlagzeilen: Viele Schriftsteller sind durch ihn zu Recht zu Ruhm gekommen. Doch diesmal löst die renommierte Auszeichnung, die ihren 100. Geburtstag feiert, heftige Kritik aus – weil sie lange vor dem angekündigten Termin am 3. November vergeben wurde und damit dem Großen Preis der Académie française und dem Prix Fémina die Schau gestohlen hat. „Das ist ein Skandal“, empörten sich die JuryMitglieder des Fémina-Preises, die am kommenden Montag ihren Preisträger bekannt geben werden. Auch die Juroren der Académie française waren außer sich: Jacques-Pierre Amette preisgekröntes Buch „La Maitresse de Brecht“ (Brechts Geliebte) stand auch auf ihrer Favoritenliste. „Wir hätten es schade gefunden, wenn der Schriftsteller dieser außergewöhnlichen Auszeichnungen wegen festgelegter Vergabetermine von einer anderen Jury auserwählt worden wäre“, soll in der Pressemitteilung der Goncourt-Jury gestanden haben. Schon seit Jahren liefern sich die Gremien der Académie Goncourt und der Jury Fémina, harte Kämpfe. Denn das jährliche Vergabe-Ritual der renommierten französischen Literaturpreise – insgesamt sechs – ist zu einer Rangelei der Verlage verkommen. Fast nirgendwo sind die Preisgelder so niedrig und die Umsätze mit den Gewinnertiteln so hoch wie in Frankreich. Das weiß auch der überraschte Goncourt-Preisträger – im Hauptberuf Literaturkritiker beim Wochenmagazin „Le Point“. Tsp

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