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Kirchners "Berliner Straßenszene"

© dpa

Brücke-Museum: Kommt Kirchners "Berliner Straßenszene" zurück?

Die Rückgabe des Gemäldes "Berliner Straßenszene" von Ernst Ludwig Kirchner war umstritten. Das Brücke-Museum hatte es einer Enkelin des früheren jüdischen Besitzers ausgehändigt. Bald könnte das Bild wieder ins Museum zurückkehren.

Das Gemälde "Berliner Straßenszene" von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) ist möglicherweise ab Dezember wieder für drei Monate im Berliner Brücke-Museum zu sehen. Es gebe entsprechende Gespräche mit dem Eigentümer, sagte Museumsdirektorin Magdalena M. Moeller am Dienstag. Allerdings liege noch kein Ergebnis vor.

Die Rückgabe des 1914/1915 entstandenen Werkes hatte bundesweit Diskussionen ausgelöst. Der Senat hatte das Gemälde 2006 an die Enkelin des früheren jüdischen Besitzers ausgehändigt. Wochen später hatte sie das Bild für fast 30 Millionen Euro versteigern lassen. Es war an den Kosmetikhersteller und Kunstsammler Ronald S. Lauder gegangen. Die Restitution war umstritten, weil Experten zufolge unklar ist, ob das Bild zur Zeit des Nationalsozialismus tatsächlich zwangsverkauft wurde.

Ausstellung "Kirchner in Berlin"

Derzeit gibt es eine Schau im New Yorker Museum of Modern Art mit diesem Bild und Leihgaben aus dem Brücke-Museum. Ab 13. Dezember wird es im Brücke-Museum aus Anlass des 70. Todestages des Künstlers eine Ausstellung "Kirchner in Berlin" geben. Die Schau gehört zu mehreren Projekten, die in diesem Jahr zu Ehren des Malers ausgerichtet werden. Kirchner gilt als Hauptvertreter des deutschen Expressionismus.

Die Sammlung des Berliner Brücke-Museums ist ausschließlich den Werken der Künstlergruppe "Brücke" gewidmet. Es dokumentiert den Aufbruch zur Moderne in Deutschland, die mit der Gründung der "Brücke" 1905 in Dresden seinen Anfang nahm. Das Museum wurde 1967 eröffnet. Im vergangenen Jahr kamen nach Moellers Angaben mehr als 100.000 Besucher. (dw/ddp)

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