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Kultur: Brückenbauer

Zum Tod des israelischen Komponisten Josef Tal

Der israelische Komponist und Pianist Josef Tal ist tot. Der Professor an der Hebräischen Universität von Jerusalem und Leiter des Israel-Zentrums für elektronische Musik starb am Montag im Alter von 97 Jahren in einem Jerusalemer Krankenhaus. Der am 18. September 1910 als Sohn des Rabbiners Julius Gruenthal geborene Tal hatte in Berlin bei Komponisten wie Max Trapp, Heinz Tiessen und Paul Hindemith studiert. 1934 emigrierte er nach Palästina, wo er Komposition und Klavier unterrichtete. Viele seiner Opern wurden in Deutschland aufgeführt, darunter „Ashmedai“, „Die Versuchung“ oder „Der Turm“. In dem Oratorium „Moses’ Tod“ verarbeitete er den Tod seines im Sechstagekrieg gefallenen Sohnes Reu’wen.

Seine Werke verschmelzen europäische Klänge mit orientalischen und dezidiert jüdischen Traditionen. Tal, der seit 1969 Mitglied der Akademie der Künste war, erhielt unter anderem den Kunstpreis der Stadt Berlin und das Bundesverdienstkreuz. In seiner Autobiografie „Tonspur – Auf der Suche nach dem Klang des Lebens“ (Henschel Verlag) hat er über die Schicksalswege seines Lebens Auskunft gegeben. Noch als 90-Jähriger veröffentlichte er eine Schrift mit dem Titel „Musica nova im dritten Millennium“. Dem Pianisten Jeffrey Burns und der Bratschistin Tabea Zimmermann widmete er Solokompositionen. Tsp

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