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Dirigentendämmerung: Konzerthaus: Lothar Zagrosek geht 2011

Der Chefdirigent des Berliner Konzerthausorchesters, Lothar Zagrosek, verlängert seinen Fünfjahresvertrag endgültig nicht über die Spielzeit 2010/2011 hinaus.

Am Dienstag hatte Zagrosek sich mit Kulturstaatssekretär André Schmitz zu Vertragsverhandlungen getroffen, nachdem der Dirigent seinen Weggang bereits Mitte April angekündigt hatte. Schmitz bedauerte Zagroseks Entscheidung, aber er akzeptierte sie. Wie der Berliner Kulturpolitiker dem Tagesspiegel bestätigte, sei der Grund nicht eine unerfüllte Forderung nach besserer finanzieller Ausstattung oder mehr Orchesterstellen gewesen. Offenbar handele es sich um einen Dissens mit den Musikern. Das Orchester und sein Chef wollten die Programme der nächsten zwei Jahre dennoch einvernehmlich realisieren.

Hintergrund der Nichtverlängerung ist offenbar die Uneinigkeit über das Profil des Konzerthausorchesters. Der 66-jährige Zagrosek hatte Neuerungen eingeführt und mit Konzertformen experimentiert. Dies stieß bei den 13 000 Abonnenten auf positive Resonanz, der Dirigent erhielt außerdem den „Kritikerpreis 2009“. Orchestern dagegen liegt mehr am Kernrepertoire der großen Sinfonien – während Zagrosek als Operndirigent einen Namen hat. Bei der Pressekonferenz vergangene Woche hatte sich Orchestervorstand Ernst-Burghard Hilse jedenfalls positiv über den neuen Intendanten Sebastian Nordmann geäußert; über die Kooperation mit dem Maestro schwieg er sich aus.

Berliner Dirigentendämmerung: Erst Anfang März hatte Ingo Metzmacher, Chefdirigent des DSO, überraschend mitgeteilt, seinen Vertrag nicht über 2010 hinaus verlängern zu wollen. chp

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